Wir haben die Werkzeuge, um gemeinsam die Corona-Krise zu besiegen, heißt es aus der Weltgesundheitsorganisation. Zwei Jahre sind vergangen, seit die Weltgesundheitsorganisation WHO erstmals über die Entdeckung einer neuen, bis dato unbekannten Lungenentzündung in China informiert wurde. Seitdem haben sich mehr als 287 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Fast 5,5 Millionen haben ihr Leben verloren, und im vergangenen Monat hat die Omikron-Variante weltweit zu einem rasanten Anstieg der Infektionsraten geführt.

Aber die WHO glaubt, dass 2022 das Jahr sein wird, in dem die Menschheit den Kampf um das Virus gewinnt. Es werde jedoch die Zusammenarbeit aller Länder der Welt im Kampf gegen Corona erfordern, heißt es in einer Rede von Generalsekretär Tedros Ghebreyesus.

„Der engstirnige Nationalismus und das Horten von Impfstoffen einiger Länder hat die Ähnlichkeit untergraben und ideale Bedingungen für die Entstehung der Omikron-Variante geschaffen, und je länger diese Ungleichheit andauert, desto höher ist das Risiko, dass sich das Virus auf eine Weise entwickelt, die wir nicht verhindern oder vorhersagen können“, heißt es und weiter: „Wenn wir der Ungleichheit ein Ende setzen, werden wir auch der Pandemie ein Ende setzen.“

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generalsekretär der WHO, während einer Pressekonferenz Anfang Dezember. Foto: Denis Balibouse

Vor allem die Ungleichheit bei Impfstoffen ist laut WHO-Generalsekretär der Hauptfaktor. Denn während die Mehrheit der Bevölkerung in den USA und Europa mindestens einen Stich erhalten hat und damit das Ziel der WHO erreicht hat, bis Ende Dezember in allen Ländern 40 Prozent der Bevölkerung impfen zu lassen, ist dieses noch lange nicht der Fall dem afrikanischen Kontinent. Hier haben bisher erst neun Prozent der Gesamtbevölkerung afrikanischer Länder die erste Impfung erhalten. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag nach Angaben der BBC mit.

Nur in sieben Ländern wurde das Impfziel von 40 Prozent erreicht, nämlich in den drei kleinen Inselstaaten Seychellen und Mauritius, wo über 70 Prozent geimpft werden, und Kap Verde, wo der Anteil bei 45 Prozent liegt.

Die WHO hat sich nun ein neues Impfziel für 2022 gesetzt – nämlich bis Ende Juli 70 Prozent der Bevölkerung in allen Ländern der Welt zu impfen.

Auch in Dänemark sind die Infektionsraten in letzter Zeit explosionsartig gestiegen. In den letzten 24 Stunden wurden 18.695 Menschen mit dem Coronavirus infiziert registriert. Am 27. Dezember 2021 entfielen 86 Prozent der positiven Tests auf Omikron. „Und in Dänemark habe die Epidemie noch nicht ihren Höhepunkt erreicht“, sagt Jens Lundgren, Professor für Infektionskrankheiten am Rigshospitalet. „Wir machen einige harte Wochen durch. Ich erwarte, dass es im Januar seinen Höhepunkt erreichen wird, sagte er zu DR Nyheder.

Auch wenn es eine harte Vorhrsage ist, zeigt sich Jens Lundgren immer noch ein bisschen positiv. „Es zeichnet sich ab, dass die neue Virusvariante (Omikron, Hrsg.) nicht im gleichen Ausmaß Lungenentzündungen verursacht wie die bisherigen Virusvarianten. Das war in der Vergangenheit das Problem. Aber es scheint nicht im gleichen Ausmaß zu passieren. – Wir sind mit dieser Schlussfolgerung noch nicht ganz fertig, aber es spricht vieles dafür, dass die in Syafrika gemachte Beobachtung in der westlichen Welt reproduziert werden kann.“

Über die vor einem Monat in Südafrika entdeckte Omicron-Variante ist noch vieles nicht bekannt. Analysen von mehr als einer Million Infektionsfällen in Großbritannien in den letzten Wochen zeigen jedoch nach Angaben der britischen Health Safety Agency, dass das Risiko einer Krankenhauseinweisung mit der Omicron-Variante nur ein Drittel des Risikos der Delta-Variante beträgt.

Quelle: Danmarks Radio – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 01.01.2022

Fotos: Danmarks Radio