Jeder zweite Däne tut nichts, um Strom zu sparen
Obwohl der Strompreis stetig weiter steigt, tut fast die Hälfte der Dänen nichts, um ihren Stromverbrauch niedrig zu halten. In dieser Zeit haben viele Dänen die Aussicht auf eine höhere Stromrechnung als he zuvor.
Dieses bedeutet jedoch nicht, dass der Stromverbrauch signifikant reduziert wurde. Es zeigt eine Umfrage, die Kantar Gallup für Gjensidige durchgeführt hat. Insgesamt nahmen im Zeitraum November und Dezember 1,543 Personen an der Umfrage teil. Hier antworten 46 Prozent der Befragten, dass die steigenden Strompreise sie nicht dazu veranlasst haben, ihre Stromnutzungsgewohnheiten zu ändern, um Geld zu sparen
„Das ist ein sehr hoher Anteil“, sagt Henrik Sagild, Direktor von Skade in Gjensidige. Er weist darauf hin, dass es nur eines sehr geringen Aufwands bedarf, bis das Ergebnis beim Bezahlen der Rechnung zu spüren ist. „Wenn die Strompreise historisch hoch sind, können Sie schon mit wenigen Maßnahmen im Haushalt etwas bewirken. Das kann zum Beispiel das Ausschalten von nicht benötigtem Licht, das Abschalten von Geräten im Standby-Modus und die Überlegung sein, wie und wann man einen Geschirrspüler und eine Waschmaschine benutzt“, sagt Henrik Sagild in einer Pressemitteilung.
Hauptgrund für die steigenden Strompreise ist laut Dansk Energi, dass sich der Preis für fossiles Erdgas seit Herbst mehr als verdoppelt hat. Am Ende trifft es vor allem Verbraucher mit Erdgasthermen, mehr als diejenigen, die ihr Haus zum Beispiel mit einer elektrischen Wärmepumpe beheizen.
Die teureren Strompreise haben in letzter Zeit zu einer politischen Diskussion geführt, weil viele Bürger von einer höheren Stromrechnung hart getroffen werden können. Die Diskussion konzentrierte sich hauptsächlich auf die Stromsteuer, die die Bürger unter anderem für die Nutzung von Strom zahlen.
Am Freitag einigte sich die Regierung gemeinsam mit der linksliberalen Radikale Venstre, der Socialistisk Folkeparti, der Dan sk Folkeparti (Dänische Volkspartei) und den Kristendemokraterne darauf, die Stromsteuer stärker als bisher geplant zu senken. Es wurde im Rahmen des Reformpakets „Dänemark kann mehr“ beschlossen.
Heute beträgt die Stromsteuer 90 Øre (12 Cent) pro kWh und sollte ursprünglich bis 2025 schrittweise auf 79,6 Øre 10,3 Cent) pro kWh gesenkt werden. Die Parteien haben beschlossen, dass die Steuer ab dem 1. Juli 2022 um weitere 14 Öre (1,9 Cent), in den Jahren 2024-2029 um 16 Öre (2 Cent) und ab 2030 um 17 Öre (2,3 Cent) gesenkt werden soll.
„Die Vertragsparteien sind sich einig, dass es besorgniserregend ist, dass die Heizkosten für einige dänische Familien so stark gestiegen sind, dass die Privatwirtschaft unter Druck gerät. Die Vertragsparteien vermerken, dass die Regierung Verhandlungen im Ministerium für Klima, Energie und Versorgung einberufen werde, wo weitere Maßnahmen besprochen werden können, hieß es am Freitag im Vertragstext.
Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 23.01.2022
Fotos: TV SYD