Fahrerloser Fjordbus wird in einem Simulator getestet – diesen Sommer wird er mit Passagieren auf dem Limfjord fahren
(Faaborg / Aalborg) – Der Bau des fahrerlosen Fjordbusses, der Passagiere zwischen Aalborg und Nørresundby befördern wird, ist im Gange. Der Fjordbus wird später in diesem Jahr in See stechen. Heute ist es möglich, den Limfjord zwischen Aalborg und Nørresundby über die Limfjordbrücke und die Kulturbrücke zu überqueren, die entlang der Eisenbahnbrücke errichtet wurden, aber später in diesem Jahr wird eine dritte Verbindung Wirklichkeit.
Ein sogenannter Fjordbus wird Passagiere zwischen Musikkens Plads am Wasser in Aalborg und Stigsborg Waterfront in Nørresundby fahren. Der fahrerlose Fjordbus wird derzeit von der Firma Tuco Marine gebaut, die eine Werft in Faaborg hat. Gleichzeitig wird die Sicherheit in einem Simulator getestet.
Tritt während der Fahrt ein Problem auf, muss ein System dafür sorgen, dass die Fähre zum Beispiel scharf abbiegt, wenn zum Beispiel ein Segler auf Kollisionskurs ist. Laut der Organisation Danske Maritime muss es startbereit sein, wenn es Anfang August in Aalborg zu den Tall Ships Races kommt.
„Unbemannte Schiffe fahren bereits. Sie sind nur nicht autonom, sondern ferngesteuert. Es gibt einen Unterschied zwischen unbemannten Schiffen und autonomen Schiffen, weil es nur dann autonom wird, wenn das Schiff selbst alle Entscheidungen trifft“, sagt Direktor Jonas Pedersen von Tuco Marine.
Wann die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen ist, dass Schiffe komplett ohne Kapitän fahren können, wagt er nicht zu prognostizieren. Der Fjordbus wird daher von Land aus ferngesteuert, wenn er zwischen Aalborg und Nørresundby verkehrt.
Allerdings ist die Fähre nicht komplett unbemannt. An Bord befindet sich ein Fahrkartenkontrolleur, der auch in Notfällen einspringen kann.
Der Fjordbus kann 20 bis 25 Fahrgäste gleichzeitig befördern und bietet Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder. Die Fahrt mit dem fahrerlosen Schiff über den Fjord dauert fünf bis sieben Minuten, die Abfahrten erfolgen alle 15 Minuten. Und laut Werft dürften Passagiere durch das Fahren mit einem führerlosen Schiff nicht unsicher werden – zumindest mit der Zeit.
„Wenn wir heute ein neueres Auto ausprobieren, stehen Fahrassistenten zur Verfügung. Sie werden sicher sein, dass das Auto selbst bremsen kann, und all die kleinen Schritte helfen uns, uns die Gewissheit zu geben, dass diese Systeme funktionieren. Zunächst werden die Schiffe einen Skipper an Bord haben, und leise werden die Unterstützungssysteme in größerem Umfang übernehmen“, sagt Jonas Pedersen.
Das Ziel des Fjordbusprojekts wird eine zu 100 Prozent elektrische und fahrerlose Fährverbindung zwischen Aalborg und Nørresundby. Der Bus auf dem Wasser wird die Mobilität der nordjyderne (Nordjüten) verbessern und Aalborg als Touristenziel stärken.

Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 28.01.2022
Foto: TV NORD