(Kolding) – Im Südwesten Koldings am Langholdtgårdsvej auf einem Acker – direkt an der Ausfahrt 65 Kolding S – befindet sich Dänemarks größte Baustelle, um ein großes Gewerbegebiet zu errichten. Während der Ausgrabung kamen 2.000 Jahre alte archäologische Schätze aus dem Boden.

Die Baustelle ist derzeit die größte Dänemarks, aber bevor sie eine Baustelle für die Baufirma wurde, war sie eine archäologische Ausgrabungsstätte. „Es kommt selten vor, dass wir eine so große Fläche ausgraben dürfen wie hier“, sagt Janne Flensborg, Ausgrabungsleiterin und Mitarbeiterin im Museum Sønderjylland.

Mit den Funden ist das Grabungsteam zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der Baustelle um eine strukturierte Siedlung mit eingezäunten Bauernhöfen unmittelbar nach Christi Geburt, auch römische Eisenzeit genannt, handelte. Insgesamt wurden 66 archäologische Funde gemacht – ausgegraben an 12 archäologischen Stätten auf der Baustelle.

Bei der Ausgrabung wurden mehrere gut erhaltene Tontöpfe gefunden. Foto: Privates Foto

Unter anderem wurden Tontöpfe und Überreste menschlicher Knochen gefunden. Die Funde sind in unterschiedlichem Zustand, und so hofft die Grabungsleiterin auf Hilfe – gerade für letzteres. „Wir hoffen, dass Experten helfen können, einige Analysen dazu zu erstellen, sagt Janne Flensborg. Siemöchte vor allem die Ernährung und Abstammung sowie die Geschlechts- und Alterszusammensetzung der ehemaligen Bewohner wissen.

Janne Flensborg mit einem Kollegen während der Ausgrabung im letzten Sommer. Foto: Privates Foto

Laut Vision Estate, dem Eigentümer des Geländes, wird Vision Park zu einem Geschäfts- und Logistikzentrum. Vision Park wird 422.000 Quadratmeter groß sein und unter anderem das Unternehmen Schou Company A/S beherbergen, das Teile von Vision Estate besitzt. Das Unternehmen verlegt Verwaltung, Lager und Showroom in den Vision Park.

Der erste Teil des Parks soll 2023 fertig sein. Sollte es vorkommen, dass man während des Bauprozesses auf mehrere Funde trifft, müssen diese natürlich auch berücksichtigt werden, betont Grabungsleiterin Janne Flensborg.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 03.02.2022

Fotos: TV SYD