Störche zurück in Schleswig-Holstein
(Nusse / Breiholz) – Schleswig-Holstein begrüßt die ersten Wnter-Rückkehrer der Saison. Ein Storch ist unter anderem wieder an seinem Stammsitz in Nusse im Kreis Herzogtum Lauenburg, und ein anderer wurde in Breiholz im Kreis Rendsburg-Eckernförde gesichtet.
Immer wieder kehrt der Storch nach Nusse in den Kreis Herzogtum Lauenburg zurück. Sein Nistplatz ist auf der alten Tabak-Trocknungsanlage in der Gärtnerei von Ulrich Stange. Das Tier hatte die kalten Tage vermutlich in Spanien verbracht.
Storch Heinrich kommt jedes Jahr nach Breiholz
Auch in Breiholz im Kreis Rendsburg-Eckernförde wurde kürzlich ein Storch gesichtet. „Früher ist unser Storch immer über den Winter geblieben“, erzählt Anwohner Hans Gustav Cymontkowski. Vor etwa zehn Jahren seien es sogar zwei Störche gewesen – ein Paar. Inzwischen seien es die Nachkommen, die heimkehren. Die Anwohner nennen den aktuellen Heimkehrer Heinrich.
Bis vor einigen Jahren überwinterten die Tiere in Marokko und der Sahara, teilweise auch in Südafrika, wie Storchenbetreuer Rolf Zietz aus Linden-Pahlkrug (Kreis Dithmarschen) erklärt. Doch Forschungen haben gezeigt, dass inzwischen viele Störche in Spanien bleiben.
Es gibt zwei Hauptrouten, die die Tiere fliegen – teilweise in Gruppen von mehreren Tausend Vögeln: Die Ostroute führt über Polen, Rumänien, die Türkei bis nach Israel und über den Sinai bis nach Afrika, teilweise bis nach Südafrika. Die Westroute führt über die Alpen nach Frankreich und Spanien. Nur noch wenige Störche fliegen über Gibraltar nach Afrika und überfliegen die Sahara.
Störche fliegen laut Storchenbetreuer Zietz nur bei gutem Wetter. Bei schlechtem Wetter gebe es zu wenig Thermik. Denn Störche sind Segelflieger und kommen mit weniger Flügelschlägen aus als andere Vögel. 400 Kilometer könne ein Tier so am Tag zurücklegen, so Zietz.
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NDR – 04.02.2022
Foto: NDR