50.000 Bürger haben einen Vorschlag unterzeichnet, um das Fahren über die Brücke über den Großen Belt kostenlos zu machen. Gleichzeitig hat die Nye Borgerlige (Neue Bürgerliche) ihre Unterstützung für den Vorschlag angekündigt.

Es sollte kostenlos sein, über die Brücke über den Großen Belt zu fahren. Bent Thodsen findet das so und hat deshalb eine Unterschriftensammlung gestartet, um einen Bürgervorschlag zu diesem Thema machen zu können. Und es geht neben ihm offensichtlich auch anderen so, denn er hat den Post am 22. Januar ins Leben gerufen und schon jetzt 50.000 Unterschriften gesammelt.

„Ich finde es toll, dass so viele den Vorschlag unterstützt haben. 50.000 sind wirklich viele in kurzer Zeit, aber das ist erst der Anfang“, sagt Bent Thodsen.

Bent Thodsen lebt in Nordjylland (Nordjütland) und besitzt Hanstholm Camping in der Kommune Thisted., Aber obwohl er mehr als 300 Kilometer von der Brücke über den Großen Belt entfernt wohnt, sollte es frei sein, darüber zu fahren, glaubt er, und – mit 50.000 Unterstützern muss sein Bürgerantrag jetzt im Folketing aufgegriffen werden.

Laut der Boulebardzeitung „Ekstra Bladet“ hat die Nye Borgerlige bereits angedeutet, dass sie den Bürgervorschlag mit in das Folketing nehmen werden. Es ist selten, dass Bent Thodsen selbst die Brücke über den Belt benutzt. Das letzte Mal hat er das vor vier oder fünf Jahren gemacht, also ist das nicht der große persönliche Vorteil, für den er kämpft.

Andererseits hält er es für unzumutbart, dass Kraftfahrer für die Brückenüberquerung noch bezahlen, wenn sie schon lange bezahlt ist, und er ist offensichtlich nicht der einzige. „Ich glaube, dass die Hälfte der berechtigten Dänen wollen, dass die Überfahrt über den Großen Belt frei ist“, sagt er.

Letztes Jahr zahlten Autofahrer etwa drei Milliarden Kronen (403,2 Mio. Euro), um die Brücke zu überqueren. Und die Zahlungen der Autofahrer seit 1998, als die Brücke für Autos geöffnet wurde, waren groß genug, um die Brücke schuldenfrei zu machen.

Die Einnahmen-Milliarden werden auch für andere Infrastrukturprojekte in Dänemark ausgegeben.

Foto: Mads Claus Rasmussen

Im Kommunalrat von Korsør begrüßt die Vorsitzende Nina Ottesen den Bürgervorschlag. „Es ist ein Thema, über das wir regelmäßig sprechen, weil die Brücke die Entwicklung der Stadt erschwert. Wir nennen es die Payment Wall, weil es uns einschränkt, Menschen anzuziehen“, sagt Nina Ottesen. „Die Brücke bedeutet, dass wir nur Gäste und potenzielle Kunden aus dem Osten anziehen, und es bewirkt auch das Gegenteil, dass Leute aus Korsør zum Beispiel zu Ikea nach Taastrup statt nach Odense fahren, weil die Brücke Geld kostet“, erklärt Nina Ottesen.

Der Bürgervorschlag hat nun die erforderliche Grenze überschritten, von der die Gesetzgebung besagt, dass sich das Folketing mit dem Thema befassen muss. Unterschriften müssten aber noch weiter erkämpft und gesammelt werden, findet er.

„Wenn es im Folketing Gewicht haben soll, müssen wir noch mehr einbeziehen. Es ist wichtig, jetzt nicht aufzuhören. Es muss mehr Druck gemacht werden, damit der Finanzminister reagiert“, sagt er und fügt hinzu: „Das ist nur ein Meilenstein und ein Schritt in die richtige Richtung.“

Derzeit kostet eine Einzelfahrkarte über die Brücke über den Großen Belt 250 Kronen (47,05 Euro).

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 21.02.2022

Foto: TV2 FYN