Reisekönig Simon Spies besaß einige Exemplare der Goldenen Hörner. Jetzt werden sie dem Museum Sønderjylland gespendet. Das Museum Sønderjylland erhält das goldene Horn des reisenden Königs Simon Spies als Geschenk. Es ist die Witwe Janni Spies, die sich dafür entschieden hat, dass die goldenen Hörner zur Freude und zum Nutzen aller kommen.

In den 1970er Jahren sorgte Simon Spies dafür, dass das Nationalmuseum eine Reihe neuer Rekonstruktionen der Goldenen Hörner in echtem Gold erhielt. Gleichzeitig fertigte er sich ein Paar goldene Hörner an. Diese privaten goldenen Hörner werden nun auf Wunsch von Janni Spies an das Museum Sønderjylland überführt.

„Ich habe lange überlegt, wer am meisten von den Hörnern profitieren könnte, denn mit ihnen sind viele Geschichten und Emotionen verbunden. Deshalb freue ich mich, dass sie jetzt nach Sønderjylland (Südjütland) kommen, wo zu ihrer Zeit die Originale gefunden wurden“, sagt Janni Spies in einer Pressemitteilung.

Die ikonischen goldenen Hörner sind besondere archäologische Funde in Dänemark und insbesondere in der Geschichte Sønderjyllands. Das liegt zum einen am Gewicht von knapp sieben Kilo, zum anderen aber auch daran, dass im europäischen Kontext keine ähnlichen Wirkungen erzielt wurden. Obwohl die Hörner im Jahr 1802 verloren gingen, wurden ihre Funde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im nationalen Kampf zwischen Dänemark und Deutschland um Sønderjylland verwendet.

Fakten über die goldenen Hörner

  • Die goldenen Hörner wurden um das Jahr 400 n. Chr. hergestellt. Sie waren sowohl mit römischen als auch mit nordischen Motiven verziert. Ihr Gesamtgewicht betrug knapp sieben Kilo.
  • Das lange Horn wurde 1639 in Gallehus bei Møgeltønder in Sønderjylland gefunden. Wenige Meter entfernt wurde 1734 das kurze Horn mit der Runeninschrift „ekhlewagastiR: holtijaR: horna: tawido“ gefunden, auf modernes Dänisch „Jeg Lægæst, Holts Sohn (oder von Holt), machte das Horn“.
  • Beide goldenen Hörner wurden 1802 gestohlen und umgeschmolzen, so dass ihr Aussehen ausschließlich von Bildern aus dem 17. und 18. Jahrhundert bekannt ist. Daher sind viele Details ungewiss. Die gebogenen Kopien, die 1859-60 hergestellt wurden, sind zu groß, zeigen aber wahrscheinlich die richtige Form, während das verdrehte Set aus den 1970er Jahren die richtige Größe hat.

Quelle: Nationalmuseet

Dänemark verwendete die goldenen Hörner als Beweis dafür, dass Sønderjylland seit Anbeginn der Zeit dänisch war. Es war daher kein Zufall, dass gerade ein Satz goldener Hornkopien Kong Christian X. während der Wiedervereinigungsfeier in der Dybbøl Banke im Jahr 1920 übergeben wurde.

Der Direktor des Museum Sønderjylland, Axel Johnsen, drückt im Namen des Museums seine tiefe Dankbarkeit dafür aus, dass gerade das Museum Sønderjylland die goldenen Hörner erhält. „Die goldenen Hörner sind für Südjütland genauso ikonisch wie der Sonnenwagen für den Rest Dänemarks, und obwohl es sich um Rekonstruktionen handelt, fühlt es sich fast so an, als würden die Hörner jetzt nach Hause kommen“, sagt der Museumsdirektor in einer Pressemitteilung.

Der nächste Schritt für das Museum Sønderjylland ist die Planung, wie und wo die Goldenen Hörner ausgestellt werden. Die Idee ist, dass die beiden Hörner Teil einer Sonderausstellung werden, die Mitte 2022 eröffnet wird.

Wissenswertes über das goldene Horn von Simon Spies

  • Die Rekonstruktionen der Goldenen Hörner von Simon Spies wurden 1974-1980 von Kgl. Hofjuveler Ove Dragsted in Zusammenarbeit mit rigsantikvar P.V. Glob angefertigt.
  • Dem Geschenk liegt eine umfangreiche Dokumentation bei, darunter Ove Dragsteds Beschreibung des Arbeitsprozesses, der Wahl der Legierung und des Goldkaufs.
  • Die Rekonstruktionen wurden 2019 dem Nationalmuseum übergeben, aber auf Wunsch von Janni Spies werden sie nun an das Museum Sønderjylland weitergegeben.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 23.02.2022

Foto: TV SYD