Es geht selten um die Vorliebe des Wolfs für Hammel, wenn er Schafe angreift. Entscheidend ist vor allem die Beschaffenheit der Landschaft und wie gut der Zugang zu den Schafen ist.

Es ist nun einige Jahre her, dass der Wolf nach vielen Jahren der Abwesenheit in Dänemark wieder aufgetaucht ist, und mit der Rückkehr auf ihn hat er einigen Landwirten Herausforderungen und Sorgen gebracht, die entweder Vieh durch Wolfsangriffe verloren haben oder befürchten,

In einer neuen dänischen Studie, die Forscher der Universität Aarhus und des Naturhistorischen Museums erstellt haben, haben sie untersucht, ob der Zugang zu Schafen entscheidend dafür ist, wo sich die Wölfe niederlassen, und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, wann Wölfe seßhaft werden und Angriff auf Haustiere vornehmen.

Die Studie zeigt, dass sich Wölfe vor allem in Gebieten mit viel Wald und Heide ansiedeln und in den meisten Fällen Schafe auf ihrem Weg angreifen. Es geht also mehr um die Beschaffenheit der Landschaft und darum, wie leicht die Schafe zu greifen sind, als um Ausdruck individueller Spezialisierung und Vorliebe für Nutztiere.

„Ich finde es interessant, dass wir auf der Grundlage unserer Daten die Landschaftsfaktoren von den individuellen Merkmalen der Wölfe trennen konnten und dieses neue Wissen über ihr Verhalten gefunden haben“, sagt Peter Sunde, Professor am Institut for Ecoscience der Universität Aarhus und Co-Autor der Studie.

Die Studie basiert auf DNA-Spuren der Wölfe. Wenn ein Wolf ein Haustier angegriffen hat, werden DNA-Proben von den Bissspuren genommen, außerdem werden die DNA-Spuren aus Kot, Haaren, Urin und Speichel der Wölfe gesammelt. Anhand der DNA-Spuren können die Forscher die Wölfe voneinander unterscheiden und so feststellen, wie viel die Umstände für die Angriffe der Wölfe auf Haustiere bedeuten. „Wir können dieses neue Wissen als Werkzeug nutzen, wenn wir versuchen, Viehangriffe zu verhindern, und wir haben ein besseres Verständnis dafür gewonnen, welche Faktoren bei Viehangriffen eine Rolle spielen“, sagt Peter Sunde.

Die Studie zeigt auch, dass die sogenannten Wolfszonen funktionieren. In den Gebieten, in denen Wolfszonen eingerichtet wurden, ist die Zahl der Viehangriffe pro Wolf und Tag in der Folge auf ein Fünftel gesunken. Dieses liegt wahrscheinlich daran, dass die Nutztiere besser geschützt wurden, indem zum Beispiel wolfssichere Zäune aufgestellt wurden. In Dänemark wurden keine Wolfsangriffe auf Haustiere registriert, die sich in ordnungsgemäß gebauten und gepflegten wolfssicheren Gehegen befanden.

Quelle: TV MIDTVEST – überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 25.02.2022

Foto: TV MIDTVEST