(Budapest) – Am Mittwoch gegen 12:00 Uhr wird der dänische Künstler Jens Galschiøt in der ungarischen Hauptstadt Budapest ein Modell der aus dem Universitätscampus in Hong Kong entfernten Skammens Søjle (Scham Säule) einweihen.

„Ich wurde vom Bürgermeister von Budapest eingeladen, eine Skulptur namens „Skammens Søjle“ aufzustellen“, sagt er. Die Skulptur soll aus Protest gegen den Abriss vor einer chinesischen Universität in Budapest aufgestellt werden.

Laut BBC wird die im Bau befindliche Universität 1,8 Milliarden Dollar (1,62 Mrd. Euro) kosten. Das ist laut BBC mehr Geld, als die ungarische Regierung 2019 für die gesamte Hochschulbildung des Landes ausgegeben hat. Ein Teil des Geldes wurde bei einer chinesischen Bank aufgenommen.

Die Original-Skulptur in Hong Kong wurde im Dezember letzten Jahres entfernt In diesem Sommer gingen Tausende auf die Straße, um gegen Pläne zur Eingliederung der Universität in das chinesische Bildungssystem zu protestieren.

BILD: Hongkong-Skulptur-a – Hier sind am 4. Juni 2020 eine Reihe von Studenten an der Universität Hongkong zu sehen, die vor der Skulptur eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Aufstandes auf dem Tiananmen-Platz 1989 in Peking halten. Foto: Lessie Pang

Die Skammens Søjle ist ein Modell von dem, die an der Universität in Hongkong stand. Sie wurde im Dezember letzten Jahres von der Universität entfernt. Die Skulptur, die in Hongkong stand, war acht Meter hoch. Sie zeigt eine Reihe von übereinander gestapelten verdrehten Körpern und wurde zum Gedenken an die Opfer während der Proteste auf dem Tiananmen-Platz in Peking – auch bekannt als Platz des Himmlischen Friedens – im Jahr 1989 errichtet.

Die Skulptur war seit 1997 an der University of Hong Kong ausgestellt. Foto: Tyrone Siu

„Die Skulptur, die am Mittwoch in Budapest aufgestellt wird, misst insgesamt fünf Meter“, sagt Jens Galschiøt. „Es ist eine sehr gewalttätige Skulptur, die sehr bekannt ist, weil sie eine Art Todesdenkmal für ein Verbrechen ist, das passiert ist“, sagt er.

Jens Galschiøt erklärt, dass die Skulptur Teil einer Bewegung gegen den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán ist. „Sie symbolisiert den Kampf für die Demokratie, der in Ungarn stattfindet. Hier dreht es sich um die Bildungspolitik, also ist es eine sehr wichtige Aktion – sowohl in Bezug auf die EU als auch auf alle möglichen anderen“, sagt er.

Auch der Bürgermeister von Budapest, Gergely Karacsony, ist gegen die chinesische Maßnahme vor der Universität in Hong Kong. Laut BBC hat er mehrere Straßen in der Gegend, in der die Universität angesiedelt ist, nach Opfern der Menschenrechtsverletzungen in China benannt. Zum Beispiel gibt es Straßen namens Free Hong Kong Road und Dalai Lama Street.

Im Video sehen Sie, wie es aussah, als die Skulptur aus der Hong Kong University geholt wurde.

Quelle: Danmarks Radio – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 02.03.2022

Fotos: Danmarks Radio