Der russische Geschäftsmann Alexander Konanykhin hat ein Kopfgeld von einer Million Dollar versprochen, um Wladimir Putin zu stoppen
Während Wladimir Putin Berichten zufolge selbst Attentäter nach Kiew geschickt hat, um den ukrainischen Präsidenten und andere Führer zu töten, will Konanykhin einen ordentlichen Prozess. In dem Text auf Facebook, den er jetzt entfernt hat, spricht er davon, dass das Geld nur an den oder die Polizisten gehen kann, die sich an die Verfassung des Landes halten und den russischen Präsidenten als Kriegsverbrecher verhaften. In seinen Augen ist Putin nicht der rechtmäßige Führer des Landes.

„Als Russe und als russischer Staatsbürger sehe ich es als meine Pflicht an, die Entnazifizierung Russlands zu unterstützen“, schrieb er in Anspielung auf Putins eigene Erklärungen, Nazis in der Ukraine jagen zu wollen. Er fährt fort:

„Ich werde die Ukraine weiterhin in ihren heldenhaften Bemühungen unterstützen, Putins Angriffen zu widerstehen.“

Mit letzterem schließt er sich dem Chor der russischen Reichen an, die sich vom Regime in Moskau abwenden. Entweder weil sie eigentlich gegen Putins Krieg sind – oder weil sie befürchten, ihr im Ausland investiertes Geld zu verlieren.

Wie Putin

Konanykhin ist bereits als schillernder Mensch bekannt. Er gehörte zu den Russen, die im Zusammenbruch der Sowjetunion großes Potenzial sahen – zuvor war er aus dem russischen Raumfahrtprogramm geworfen worden, weil er in den Sommerferien eine Firma gegründet hatte. Als 25-Jähriger hatte er rund 100 Unternehmen gegründet und sich als reichster russischer Privatmann durchgesetzt – damals reichten zwei Milliarden Kronen für den Titel.

Noch wichtiger war, dass er mit dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin gute Beziehungen pflegte. Übrigens genauso wie Putin selbst, den Jelzin als seinen Nachfolger eingesetzt hat. Er reiste mit Jelzin und traf unter anderem den damaligen Präsidenten Bush in den Vereinigten Staaten. Als er später mit dem Regime aneinandergeriet, das ihn beschuldigte, Geld bei seiner eigenen Bank erschlichen zu haben, wurde ihm Übergangsasyl in den Vereinigten Staaten gewährt.

Die Russen haben mehrfach versucht, ihn auszuliefern zu lassen. In der Zeit, als die Amerikaner sich vorstellten, mit den Russen einen Neuanfang machen zu können – die sogenannte Reset-Politik -, waren die Amerikaner auch bereit, ihn nach Hause zu schicken. Vor einem US-Gericht gewann Konanykhin jedoch das Bleiberecht, weil das Verfahren gegen ihn zu dünn war.

Mehrere Medien haben erfolglos versucht, einen Kommentar von Konanykhin zu erhalten.

Quellen: Facebook, Jerusalem Post