(Gram) – Am Dienstag sprach der ukrainische Präsident Selenskyi vor dem dänischen Parlament, dem Folketing. Die Rede wurde im Fernsehen übertragen und von zwei ukrainischen Flüchtlingen, die jetzt in Gram leben, begleitet.

Dänemark weiß, was getan werden kann. Wir müssen Russland zwingen, Frieden zu suchen. Dies sind nur einige der Worte, die dem ukrainischen Präsidenten Volodymyr Selenskyj über die Lippen kamen, als er am Dienstag vor dem dänischen Parlament sprach. Aber nicht nur die gewählten Politiker waren im Publikum. In Gram saßen die beiden ukrainischen Flüchtlinge Anna Budzunska und Valentina Tymoshehyk und sahen auf dem Fernsehbildschirm zu.

Hoffnung auf Hilfe – vom Präsidenten und von Flüchtlingen . „Wir denken, er wird um Hilfe bitten. Besonders zum Schutz vor dem Westen und zur Hilfe für unsere ukrainische Armee. Ihnen fehle es an Schutzwesten, an Waffen und an Hilfe von allen Seiten“, sagte Anna Budzunska zu Beginn der Rede. Und der Präsident bat um Hilfe.

Von dänischer Seite will er Hilfe beim Wiederaufbau der Ukraine sowie weitere Sanktionen gegen Russland, unter anderem durch den Verzicht auf russisches Gas und Öl. „Wir hoffen, dass es weitere Sanktionen geben wird und dass Dänemark so viel wie möglich helfen wird, diesen Krieg zu beenden“, sagt Valentina Tymoshehyk.

Anna Budzunska (in der Mitte) und Valentina Tymoshehyk beobachteten die Rede ihres Präsidenten in Gram Slot. Die Frau rechts ist die Dolmetscherin. Foto: Thomas Sejstrup Hoffmann-Møller

Die beiden Ukrainerinnen sind Freundinnen und lernten sich vor etwa einem Jahr kennen, als sie im selben Obergeschoss in Lwiw (Lemberg) wohnten. Jetzt leben sie zusammen mit ihren drei Töchtern und zwei weiteren Frauen und vier Kindern in einem Haus in Gram. Ihr Land befindet sich seit 35 Tagen im Krieg.

„Wir freuen uns sehr, ihn zu sehen (Präsident Volodymyr Selenskyi, Hrsg.), aber es ist schwer, dabei zu sein. Er bittet um Hilfe, weil die Situation in der Ukraine ernst ist, aber im besten Fall könnten wir in der Ukraine damit fertig werden damit§, sagt Valentina Tymoshehyk.

Sie kam am 3. März nach Gram und kurz darauf traf ihre Freundin Anna Budzunska ein. Aus der Kleinstadt in das sydlige Jylland (südliche Jütland) rund 1.500 Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt sahen sie nicht nur die Rede ihres Präsidenten. Sie verfolgen täglich die Entwicklung des Krieges.

„Wir verfolgen jeden Tag in den Nachrichten und auf unseren Telefonen, aber es wird jeden Tag schwieriger und schwieriger, und niemand weiß, was morgen passieren wird.“

Die Frauen sagen, dass es ihnen in Gram gut geht, aber dass sie beide in die Ukraine zurückkehren wollen, wenn es wieder sicher ist.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 30.03.2022

Fotos: TV SYD