Selenskyj: Russland hat jetzt den Kampf um den Donbass begonnen
Russische Streitkräfte in der Ostukraine haben eine Offensive gestartet, die sie seit langem vorbereiten, sagte Selenskyj.
Russlands Streitkräfte in der Ostukraine haben Berichten zufolge am Montag eine Offensive gestartet, die seit Tagen auf Eis liegt.
Das sagt zumindest der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
„Wir können jetzt sagen, dass die russischen Streitkräfte den Kampf um den Donbass begonnen haben, den sie seit langem vorbereiten“, sagte er in einer Videoansprache.
- Ein großer Teil der russischen Armee habe sich dieser Offensive verschrieben, sagt der Präsident auch nach Angaben der britischen Medien BBC.
Die Nachricht wurde von Russland nicht bestätigt.
Der Donbass ist eine umstrittene Region in der Ostukraine.
Die Region besteht aus den beiden abtrünnigen Regionen Donezk und Luhansk. Vor Kriegsbeginn kontrollierten prorussische Separatisten etwa ein Drittel von Donezk und etwa ein Drittel von Luhansk.
Wenige Tage vor Kriegsbeginn erkannte der russische Präsident Wladimir Putin Donezk und Luhansk als unabhängig an.
Russland kündigte Ende März an, seine Truppen unter anderem aus dem Gebiet um die ukrainische Hauptstadt Kiew zurückzuziehen. Stattdessen würden die russischen Soldaten ihre Streitkräfte auf die Ostukraine konzentrieren.
Die überaus wichtige neue Offensive der Russen in der Ostukraine wird seit einiger Zeit erwartet.
Allerdings wurde unter anderem die Hafenstadt Mariupol schwer beschossen. Die südöstliche Stadt gehört zu den am schwersten getroffenen während des Krieges.
Am Sonntag forderte Selenskyj den Westen auf, eine Reihe geplanter Waffenlieferungen in die Ukraine voranzutreiben. Ihm zufolge gehe es im Moment zu langsam.
- Jede Waffenverzögerung, jede politische Verzögerung wird von Russland als Erlaubnis gesehen, mehr ukrainische Leben zu nehmen. So interpretiere Russland das, und das dürfe nicht so sein, sagte der Präsident.
Eine Reihe von Militärexperten hat erklärt, dass die Ukraine viel schwerere Waffen braucht, um der erwarteten russischen Offensive im Osten standzuhalten.
Bisher bestand die Waffenhilfe der westlichen Länder hauptsächlich aus kleineren Waffen wie Panzerabwehrraketen und Munition.
Quelle: Reuters