Die Pläne für Flodbyen in Randers wurden sowohl gelobt als auch kritisiert. Doch was muss wirklich getan werden, damit der künftige Bezirk nicht wie Aarhus Ø endet, das vom weltberühmten Stadtraumarchitekten Jan Gehl als Hotelstadt bezeichnet wurde? Drei Verbände haben den Mann nach Randers eingeladen, um die Bürger in die Lage zu versetzen, die richtigen Fragen zu stellen.

Randers: Er hat einen sehr beeindruckenden Lebenslauf mit Einfluss auf die Stadtentwicklung in London, New York und Sydney sowie Kopenhagen.

Sein Name ist Jan Gehl und er ist ein dänischer Stadtraumarchitekt, der kürzlich auf TV2 Østjylland zitiert wurde, weil er Aarhus Ø als Hotelstadt bezeichnete.

  • Aarhus Ø basiert auf modernistischen Prinzipien. Das bedeutet, dass jeder sein eigenes baut und nicht miteinander redet. „Wir denken in Gebäuden, nicht in städtischen Räumen und öffentlichen Bereichen“, erklärte Jan Gehl gegenüber TV2 Østjylland.

Er führte aus, dass diese Art der Bauweise tendenziell dazu führt, dass Menschen einsam werden, da die hohen Gebäude das lokale Klima zwischen den Gebäuden beeinflussen. In seiner Kritik an Aarhus Ø macht er darauf aufmerksam, dass solche Probleme vor der Fertigstellung einer Baustelle behoben werden müssen. Sonst ist es zu spät.

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Diskussion
Dies ist einer der Gründe, warum sich nun drei Vereine aus Randers – der Verein für Stadt- und Landschaftskultur, der Randers Art Association und das Randers Art Museum – zusammengeschlossen haben, um ihn in die Stadt einzuladen.

Denn die Flussstadt Randers steckt noch in den Kinderschuhen und sollte im Idealfall sehr gut sein. Und das Gleiche gilt auch für die gesamte weitere Stadtentwicklung hier in der Stadt:

„Das Interesse an Flodbyen ist groß und wir möchten eine Debatte anstoßen und den Bürgern helfen, eine Perspektive in Bezug auf das zu erkennen, was wir brauchen, um eine gute Stadt zum Leben zu haben“, sagt Jan Nørskov, Vorsitzender der Association for Urban und Landschaftskultur.

Er glaubt, dass es in Randers auch Beispiele dafür gibt, dass trotz guter Absichten leicht etwas schief gehen kann und nennt unter anderem Thors Bakke, wo er die bevorstehende Kunsttreppe schätzt, ansonsten aber nicht viel Positives über die Außenbereiche zu sagen hat.

  • Es handelt sich in erster Linie um das Parken, sagt Jan Nørskov.

Keine Kritik
Jan Gehl ist weltberühmt für seinen Fokus auf „Das Leben zwischen den Häusern“, so der Titel eines seiner Bücher.

In der Pressemitteilung betonen die drei Organisatoren, dass das Projekt nicht als Kritik an Flodbyen verstanden werden dürfe. Jan Nørskov erklärt, dass dies unter anderem daran liegt, dass das Projekt noch so vage ausgearbeitet ist, dass es keinen Sinn macht, es zu kritisieren.

Blaues Buch
Jan Gehl ist 86 Jahre alt.

Er ist Eigentümer und Gründer des Unternehmens Gehl Architects mit Büros in Kopenhagen, New York und San Francisco.

1960 schloss er sein Architekturstudium an der Königlich Dänischen Akademie der Schönen Künste ab.

Er ist Professor an der Fakultät für Architektur der Akademie der Schönen Künste, wo er 40 Jahre lang lehrte.

Mit dem Buch „Lifet Mellem Husene“ aus dem Jahr 1970 leitete er eine neue Architekturrichtung mit stärkerem Fokus auf städtische Räume ein. Er ist besonders für seinen investigativen Ansatz bekannt, bei dem er die tatsächliche Nutzung städtischer Räume aufdeckt, anstatt zu erraten, wie sie genutzt werden.

Er war unter anderem an großen Bauprojekten in New York, Sydney, London und Moskau beteiligt.

Für sein Werk erhielt er 2009 das Lebensstipendium des Statens Kunstfonds. „Als humanistischer Verfechter des Stadtraums versteht Jan Gehl unter gutem Stadtraum mehr als nur Ästhetik und Atmosphäre – guter Stadtraum ist auch eine Plattform für Demokratie und Integration“, heißt es unter anderem in der Begründung.

Er erhielt die Ehrenmedaille der Architektenvereinigung und wurde 2022 mit dem internationalen Global Human Settlements Outstanding Contributions Award für seinen Beitrag zu Städten geehrt, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht.