Zeit der Rauhnächte. Woher stammt die Tradition und was sollte man beachten?
Die Tradition der Rauhnächte hat ihren Ursprung in vorchristlichen Bräuchen und Mythen des alpenländischen Raumes und wird vor allem in Deutschland, Österreich und Teilen der Schweiz praktiziert. Die Rauhnächte sind die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest (25. Dezember bis 6. Januar) und gelten als eine Zeit des Übergangs und der Besinnung.
Ursprünge
Die Ursprünge der Rauhnächte sind eng mit alteuropäischen Winter- und Fruchtbarkeitsriten sowie mit der Vorstellung von Geistern, den Ahnen und der Schwelle zwischen der physischen und spirituellen Welt verbunden. Viele Bräuche haben sich über die Jahrhunderte gehalten und wurden oft mit christlichen Elementen vermischt.
Was passiert in diesen Tagen?
- Ritual und Besinnung: Die Rauhnächte sind eine Zeit der Reflexion und der inneren Einkehr. Viele Menschen nutzen diese Zeit, um Bilanz über das vergangene Jahr zu ziehen und Vorsätze für das kommende Jahr zu fassen.
- Orakeln: Eine häufige Tradition in den Rauhnächten ist das Orakeln, bei dem z.B. verschiedene Methoden (wie das Ziehen von Karten oder das Deuten von Träumen) genutzt werden, um Hinweise auf das kommende Jahr zu erhalten.
- Reinigungsriten: Oft werden Rituale durchgeführt, um die eigenen vier Wände von negativen Energien zu reinigen. Dazu gehört oft das Räuchern mit verschiedenen Kräutern.
Was darf man nicht tun und warum?
- Streit vermeiden: Es wird geraten, in den Rauhnächten Konflikte und Streit zu vermeiden, da man glaubt, dass negative Emotionen das kommende Jahr beeinflussen können.
- Wäsche waschen: In vielen Regionen ist es Brauch, in den Rauhnächten keine Wäsche zu waschen, da es heißt, man könnte damit der „Wäsche“ den bösen Blick oder andere negative Einflüsse anziehen. Insbesondre Geister könnten sich in den aufgehängten Wäschestücken verheddern und sie damit zu Leichentüchern machen. In einigen Regionen wird geglaubt, dass damit im kommenden Jahr ein Todesfall in der Familie zu beklagen sein wird.
- Schulden vermeiden: Es wird auch abgeraten, während dieser Zeit Geld zu leihen oder Schulden zu machen, um nicht die eigene finanzielle Situation für das kommende Jahr negativ zu beeinflussen.
All diese Bräuche und Traditionen sind stark regional geprägt und können variieren. Die Rauhnächte stellen für viele Menschen eine spezielle, mystische Zeit dar, die sowohl spirituelle als auch kulturelle Bedeutung hat.