Der Klimawandel bringt neue Tiere nach Dänemark
Die exotische Gottesanbeterin, bei der das Weibchen das Männchen während der Paarung fressen kann, und Seepferdchen, bei denen das Männchen die Eier ausbrütet, werden Teil der dänischen Natur. Dies ist in einem neuen Nature-Magazin zu lesen.

Die steifbeinigen, bewegungsarmen und exotischen Insekten kennen viele von uns aus dem Urlaub in den Ländern rund ums Mittelmeer. Oft sitzt er in der Vegetation, wo er gut getarnt ist, man sieht ihn aber auch auf Hauswänden auf der Suche nach Beute.

Er jagt hauptsächlich Insekten, kann aber auch kleinere Reptilien, Frösche und sogar Vogelbabys erbeuten. Mit einem blitzschnellen Angriff mit den Vorderbeinen packt der Kniende seine Beute und beginnt, sie von einem Ende her zu fressen.

Mit ihrem dreieckigen Kopf und den großen Augen wirkt die Gottesanbeterin etwas Außerirdisches. Ihren Namen verdankt sie der Ähnlichkeit mit einem Menschen in Ruheposition. Doch hat die Paarung von Knienden nichts mit Frommkeit oder Liebe zu tun und ist für das Männchen eine ziemlich harte Angelegenheit. Denn oft endet es damit, dass er gefressen wird. Das Weibchen beginnt damit, dem Männchen den Kopf abzubeißen und es dann im Ganzen zu verspeisen, als wäre es jedes andere Beutetier.

Wenn man für diese bei vielen Tieren vorkommende Form des Kannibalismus eine Erklärung geben wollte, dann könnte diese darin liegen, dass das Männchen, wenn es sozusagen seinen Kopf verliert, sich intensiver paart als zuvor. Über die Verbreitung dieser Form des Kannibalismus unter Gottesanbeterinnen herrscht unter Wissenschaftlern unterschiedliche Meinung. Auch über die Ursache ist man sich nicht einig: Vielleicht liegt es einfach daran, dass das Weibchen an dem Tag zufällig Hunger hat.

Aber auf jeden Fall ist die europäische Gottesanbeterin mit dem wissenschaftlichen Namen Mantis religiosa (was „der religiöse Prophet“ bedeutet) auf dem Weg, ein Teil der dänischen Natur zu werden. Dies geht aus der neuen Ausgabe des Nature Magazine (1. Jahrgang, Nr. 2) hervor, die Neuigkeiten aus Dänemarks wilder Natur bringt.

Hinter dem Magazin, das zweimal jährlich erscheinen wird, steht Chefredakteur Morten Top, der eine Zeitschrift über die Natur Bornholms herausgegeben hat.