Die Debatte um den umstrittenen Wildschweinzaun hat auch in Dänemark wieder Feuer gefangen, nachdem am Samstag ein Video auf Facebook gepostet wurde, das ein am Zaun verendetes Rotwild zeigt.

Der umstrittene dänische Wildschweinzaun an der Grenze zu Deutschland hat die dänische Bevölkerung erneut in den Bann gezogen, nachdem ein Video auf Facebook gepostet wurde. Das Video zeigt einen Rothirsch, der gestorben ist, nachdem seine Beine oben am Zaun hängen geblieben sind. Der Körper des großen Tieres hängt leblos mit dem Kopf auf dem Boden, während sich das Metall des Zaunes in den festgeklemmten Unterschenkel bohrt.

„Man kann sehen, dass das Tier ein schreckliches Schicksal erlitten hat“, sagt der Biologe vom Dyrenes Beskyttelse (Tierschutz), Michael Carlsen, und fährt fort: „Es ist hängengeblieben und es hat lange um sein Leben gekämpft, was man am Boden sieht.“

Er glaubt im Allgemeinen, dass ein Wildschweinzaun nicht zu entschuldigen ist, da er die Tiere in zwei Teile unterteilt: diejenigen, die sich vor dem Zaun befinden, und diejenigen, die sich dahinter befinden.

Dieses schafft laut Michael Carlsen Probleme, wenn die Tiere Kontakt zueinander suchen, weil sie entweder versuchen, herauszukommen oder darüber hineinzukommen. Und damit läuft es schief!

„Bei einer wildgerechten Konstruktion des Zauns dürfen die Hinterläufe sich nicht im Zaun verfangen und sich darin aufhängen können, wie es jetzt der Fall ist. Ein Zaun in dieser Bauweise stellt ein hohes Risiko dar, dass Beine beim Überspringen desselben darin einklemmen“, sagt er.

Michael Carlsen sagt, er habe bereits mehrere ähnliche Fälle gesehen sowie solche, in denen Tiere versucht haben, den Zaun zu überspringen und dagegen gesprungen sind, um dann wieder zurückzufallen, weil er zu hoch war. Er ist daher gegen den Zaun.

„Möglicherweise ist er nicht einmal notwendig, und aufgrund der vielen Öffnungen in seinem Verlauf von 70 Kilometern wird sich die Menge an Wildschweinen kaum verringern, die trotz des Zaunes nach Dänemark gelangen“, meint er.

Der Wildschweinzaun wurde errichtet, um sicherzustellen, dass mit der gefürchteten Schweinekrankheit infizierte Wildschweine nicht nach Dänemark gelangen. Infolgedessen wurden 27.200 Pfosten in die Erde gerammt und 70 Kilometer Zaun entlang der dänisch-deutschen Grenze gezogen, der am 2. Dezember fertiggestellt wurde.

von

Günter Schwarz – 09.12.2019