(Rønne) – Das Bornholms Museum in Rønne auf Bornholmlädt zu einem Sondervortrag darüber ein, wie die Geschichte der russischen Ära auf Bornholm wieder aktuell geworden ist. In den letzten Wochen haben wir eine starke Zunahme des Fokus auf Bornholm und die besondere Geschichte der 11 Monate vom 09. Mai 1945 bis zum 06. April 1946 mit 10.000 russischen Soldaten auf Bornholm gesehen.

Russlands heutiger Angriff auf die Ukraine und allgemeine sicherheitspolitische Entwicklungen haben leider sowohl den Kalten Krieg als auch die Geschichte des Zweiten Weltkriegs erneut aktuell gemacht. So schreibt Bornholms Museum in einer Pressemitteilung.

Museumsinspektor Jakob Seerup versucht am Samstag, dem 26. Februar, das Ganze ins rechte Licht zu rücken.

Was hat es mit dem Dekret von 1946 auf sich? Nachdem die Westmächte Stalin freien Zugang der sowjetischen Flotte in die Ostsee garantiert hatten, erfolgte der sowjetische Abzug von der Insel.

Zudem existiert ein russisches Dekret, welches seinerzeit der russische Außenminister Molotow mit der dänischen Regierung ausgehandelt hatte, nachdem sich Russland von der ivon russischen Truppen besetzten Insel zurückziehen würde, wenn Dänemark ohne Teilnahme von fremden Truppen und fremden Verwaltern seine eigene Verwaltung auf der Insel einrichten werde.

Die dänischen Nachkriegsregierungen haben seither die Formulierung „fremde Truppen“ so ausgelegt, dass die damalige Sowjetunion keine NATO-Truppen auf Bornholm dulden würde. Dänemark unterschrieb seinen Beitritt zur NATO im April 1949 und gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verteidigungspakts.

Und warum geht Russland 75 Jahre später so sehr darauf ein? Dänemark hat zweifellos eine Schlüsselstellung in der Ostsee, da es sämtliche Gewässer kontrolliert, die vom Atlantik und der Nordsee in die Ostsee führen und von dort hinausführen.

Es wird auch Gelegenheit geben, die neuesten Entwicklungen in dem Konflikt zu diskutieren.

Der Vortrag findet am Samstag von 12:30 bis 14:30 Uhr im Bornholms Museum statt.

Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 24.02.2022

Foto: TV2/Bornholm