Es dauert immer noch viel zu lange, bis ein Krankenwagen in den Gebieten in und um Kruså sowie Padborg kommt, und die deutschen Krankenwagen aus Flensburg haben an der Situation nichts geändert.

Die Bürger der Regionen Kruså und Padborg sind in Bezug auf Rettungsdienste so schlecht benachteiligt, dass die Region Syddanmark (Süddänemark) nun plant, deutsche Rettungswagen durch eine dänische Notfallfahrzeuge zu ersetzen.

Seit Jahren sind die Rettungs- und Krankenwagen aus Flensburg die erste Wahl bei Anrufen der Notfallnummer 112 in der Region. Die Entscheidung fiel, weil ein Krankenwagen von Aabenraa oder Tinglev zu lange nach Kruså oder Padborg braucht.

Es ist jedoch erwiesen, dass es noch fast eine viertel Stunde dauert, bis ein Krankenwagen von Flensburg nach Kruså und Padborg gelangt, und dieses ist nach Ansicht dänischer Politiker eine zu lange Zeit bei Notfällen. Die Region Syddanmark hat das Ziel, dass die Reaktionszeit im Durchschnitt 8 Minuten nicht überschreiten darf.

Die deutschen Rettungswagen benötigen nicht nur zu lange Zeit, um zum Ziel zu kommen, es gibt auch oft Sprachprobleme, es gibt zudem Probleme, dass die deutschen Rettungswagen keine EKG-Informationen aus den Autos heraus in die dänischen Krankenhäuser schicken können, und die Rettungswagen bringen die Patienten oft statt in ein dänisches Krankenhauses nach Flensburg in die Diako oder das Franziskus Krankenhaus.

Das Det Præhospitale Udvalg (Präklinikkomitees) in der Region Syddanmark hat den ganzen Herbst hindurch an der Lösung des Problems gearbeitet. Nun gibt es Vorschläge, wie die Reaktionszeit verbessert werden kann. „Und das ist notwendig“, sagt Ida Damgaard, (Socialistik Folkeparti). Es ist nicht hinnehmbar, dass Bürger im Grenzgebiet einen schlechteren Service als in anderen Regionen haben. Sie schlägt vor, dass in Tinglev ein Notfahrzeug mit einem Sanitäter stationiert werden sollte.

Ein anderer Vorschlag ist, einen Rettungswagen samt dem Pesonal von Aabenraa nach Kruså oder Padborg zu verlegen. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, einen völlig neuen Rettungswagennotfall in der Region zu einzurichten.

Unabhängig davon, ob sich Politiker für den einen oder den anderen Vorschlag entscheiden, werden die deutschen Krankenwagen in Zukunft in Syddanmark nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Der Vorsitzende des Det Præhospitale Udvalg in der Region Syddanmark, Mads Skau, (Venstre / Rechtsliberale Partei) stimmt zu, dass Anpassungen in der Vorbereitung vorgenommen werden müssen, damit die Bürger im Grenzgebiet bessere Möglichkeiten erhalten, schnell behandelt und notfalls ins Krankenhaus gebracht zu werden.

Das Komitee ist auch dabei, die Notfallvorsorge in mehreren Orten anzupassen. So haben Holsted, Glejbjerg, Årre, Gørding und Agerbæk ebenfalls lange Reaktionszeiten, wo Änderungen nötig sind, die sicherstellen müssen, dass die Notfallvorsorge bei Unfällen und schwerer Krankheit schneller vorhanden ist.

von

Günter Schwarz – 26.12.2018