(Jelling) – In diesem Jahr sollte der 100. Jahrestag der Wiedervereinigung Dänemarks mit Sønderjylland (dtsch: Nordschleswig) mit Tausenden von Veranstaltungen gefeiert werden. Die gute Laune in der Bevölkerung verwandelt sich jedoch langsam in Frustration über zahllose Stornierungen der geplanten und großenteils bereits organisierten Festlichkeiten.

Der Wiedervereinigungsbus steht in der Garage. Er ist nicht mehr auf Werbetour unterwegs, Der Bus sollte landesweit 90 Schulen besuchen, und er hat erst die Hälfte davon erreicht, bevor die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Wiedervereinigung vom Coronavirus getroffen wurden.

Im ganzen Land wurden anlässlich des 100. Jahrestages der dänischen Grenzziehung zu Deutschland über 1.000 Veranstaltungen geplant. Daher ist auch die Liste der abgebrochenen oder stornierten Veranstaltungen ellenlang.

„Es gibt große Enttäuschung und Frustration darüber, dass die Veranstaltungen nicht wie geplant verlaufen können, aber es gibt auch großes Verständnis und Unterstützung dafür, dass Stornierungen und Änderungen derzeitig die richtige Entscheidung sind. Wir hoffen nur, dass das Interesse noch da ist, wenn wir in Dänemark später in diesem Jahr dieses Jahrestages gedenken und feiern werden“, sagt Simon Faber, Projektmanager für die Wiedervereinigungsfeiern 2020.

Zu den zahlreichen Absagen zählen Vorträge, Konzerte, Ausstellungen und Theaterstücke. Zuletzt wurden zwei der größten Veranstaltungen, „Stafet 2020“ der DGI und das Folklore-Fest in Jelling, auf 2021 verschoben.

In Jelling sind alle 31 geplanten Veranstaltungen auf das nächste Frühjahr verschoben worden. Die Hoffnung ist, dass alle Organisatoren auch nächstes Jahr in der Lage sein werden, die 4.000 bereits gedruckten Programme wiederzuverwenden.

„Rückblickend hatte ich das Gefühl, dass wir jetzt einfach die Veranstaltungen absagen sollten. Deshalb ist es ein wenig frustrierend, dass wir sie für das nächste Jahr vorantreiben müssen. Wir sind jedoch viele, die sich viel Mühe gegeben haben, daher wäre es auch eine Schande, wenn die harte Arbeit völlig verschwendet würde“, sagt Kirsten Rykind-Eriksens, Organisatorin des Folkefestes in Jelling.

von

Günter Schwarz – 03.04.2020