Bevor die neue Fregatte „Baden-Württemberg“ für die Bundesmarine überhaupt zum Einsatz gekommen ist, hat die Marine das Schiff wegen erheblicher Probleme mit der Soft- und Hardware an die Werft Blohm + Voss in Hamburg zurückgegeben, denn die Fregatte ist derzeit alles andere als einsatzbereit und muss umfangreich repariert werden.

Eigentlich sollte die Fregatte „Baden-Württemberg“ für die Bundeswehr längst im Einsatz sein. Die Übergabe war bereits für Mitte dieses Jahres vorgesehen. Doch die Bundeswehr hat das Schiff aufgrund erheblicher Mängel wieder an Blohm+Voss zurückgegeben.

Grund für die Rückgabe: Nach sechs Jahren Bauzeit weist das 149-Meter lange Kriegsschiff offenbar zahlreiche Mängel auf. Und das für einen stolzen Kaufpreis von 650 Millionen Euro! Bei Probefahrten in der Nordsee vor Norwegen und Kiel waren Soft- und Hardware-Probleme aufgetreten, die ernste Zweifel an die Einsatzfähigkeit der Fregatte aufkommen ließen. Um diese zu beheben, soll der 7000-Tonner laut der Tageszeitung Kieler Nachrichten ab dem 19. Januar in Hamburg repariert werden. Das Schiff wird somit wieder eine längere Liegezeit in der Hansestadt verbringen, wie ein Sprecher des zuständigen Bundesamtes für Ausrüstung, Nutzung und Informationstechnik der Bundeswehr bestätigte.

Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) F125, die für den Bau des Kriegsschiffes zuständig ist, hat jetzt de Möglichkeit, die Fehler schnellstmöglich zu beseitigen, so die Aussage der Bundesmarine. Die Arge setzt sich aus Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS/Kiel), zu der auch Blohm + Voss gehört, und die Lürssenwerft in Bremen zusammen. Vorgesehen ist jetzt, dass das Schiff im Laufe des Jahres 2018 dann endlich einsatzbereit an die Marine übergeben werden soll.

Geplant ist, dass die „Baden-Württemberg“ ältere Fregatten der Marine, die nur für wesentlich kürzere Einsätze vorgesehen waren, ablöst. Insgesamt sollen drei weitere Sciffe baugleichen Typs bis 2020 folgen. Dabei sollen die Schiffe vor allem bei Auslandseinsätzen fern der deutschen Küsten zum Einsatz kommen. Pro Schiff sind je zwei komplette Besatzungen mit 120 Soldaten vorgesehen, die im Wechsel direkt an die Einsatzorte geflogen werden, während die Fregatte weiter im jeweiligen Seegebiet verbleibt.

von

Günter Schwarz – 23.12.2017