(Kiel) – Schiffe, die am heutigen Sonnabend auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) unterwegs sind, kommen dort zum Teil nicht weiter. Am Samstagnachmittag wurde der NOK nach Informationen der Kieler Nachrichten in Richtung Brunsbüttel ab Kiel gesperrt.

Der Grund der Sperrung ist offenbar eine Störung in der Software für die Verkehrssteuerung in Brunsbüttel. Die Schiffe wurden den Angaben zufolge per Funk informiert. Auch der Schiffsverkehr Richtung Kiel wurde kurzzeitig gestoppt, dann aber wieder freigegeben. Techniker versuchen das Problem zurzeit zu beheben.

Ob in inwiefern die Störung des Schiffsverkehrs im Zudammenhang mit dem Cyberangriff auf Rechner des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) in Hamburg und Rostock steht, auf die Unbekannte einen Computervirus platzierten, muss geprüft werden.

Angeblich wurden keine sensible Daten betroffen, erklärte Jörg Gerdes, Referatsleiter für Informationstechnik beim BSH. Der Angriff per Computervirus sei rechtzeitig erkannt und inzwischen erfolgreich abgewehrt worden, heißt es vom Sicherheitsverantwortlichen. Allerdings seien bei mehreren Mitarbeitern dubiose E-Mails im Postfach gelandet, die diesen Angriff der IT-Abteilung meldeten.

Das BSH liefert für die Schifffahrt deutschlandweit unter anderem detaillierte Karten, Sturmflut- und Wasserstandsvorhersagen und betreibt den Eisdienst, der über zugefrorene Schifffahrtswege informiert. Dieser Service sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, erklärte der IT-Chef des BSH.

von

Günter Schwarz – 02.02.2019