(Sæd) – Die Zahl der an der dänischen Grenze abgewiesenen Personen hat in den letzten Tagen dramatisch zugenommen. Normalerweise können sie die Abgewiesenen an der dänisch-deutschen Grenze an einer Hand zählen, aber in den letzten Tagen ist deren Anzahl der abgelehnten fast explodiert.

Die Syd- og Sønderjyllands Politi (Süd- und Südjütland Polizei) hat am letzten Tag 313 Personen an dem Grenzübergang Böglum – Sæd bei Süderlügum abgelehnt. Laut Polizeiinspektor Brian Fussing sind viele von ihnen Deutsche, die nur ein Ziel haben – sie wollen dänischen Boden durchqueren, um von Rømø aus mit der Fähre auf die Insel Sylt zu gelangen.

„Wir haben in den letzten Tagen erlebt, dass immer mehr Deutsche allein durch Dänemark fahren wollten, um die Fährüberfahrt von Rømø nach Sylt zu nutzen“, sagt Brian Fussing.

Ausländer – einschließlich deutsche Staatsangehörige, die auf die deutsche Insel Sylt wollen – dürfen derzeit noch nicht durch Dänemark reisen, d. h. von der dänischen Grenze nach Havneby auf Rømø und von dort mit der Fähre nach List auf Sylt. Dieses ist eine Strecke, die viele Deutsche normalerweise während ihrer Urlaubszeit fahren.

„Wir vermuten, dass es darum geht, das Auto nach Sylt zu bringen, ohne den Autozug von Niebøll nehmen zu müssen“, sagt Brian Fussing, Leiter der Einwanderungsbehörde (UKA Vest) in Padborg. Wenn sie bis nach Sylt fahren möchten, ohne aus dem Auto aussteigen zu müssen, ist Rømø die einzige Option. Wenn sie aus Deutschland anreisen, müssen sie den Autozug, den Zug oder das Flugzeug nehmen.

Von Rømø aus fährt die Fähre beispielsweise am Donnerstag, dem Christi Himmelfahrtstag, elfmal von Havneby nach List. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten. „Wir gehen hier bis an Christi Himmelfahrt davon aus, dass immer mehr Deutsche auf diese Weise nach Syt fahren wollen. Aus diesem Grund halten wir es nicht für sinnvoll, zu versuchen, über Dänemark fahren zu wollen“, sagt er.

Die Syd- og Sønderjyllands Politi arbeitet mit ihren deutschen Kollegen von der Bundespolizei zusammen, um die Botschaft südlich der Grenze zu verbreiten, um unnötige Anfahrten zu den Grenzübergängen zu vermeiden.

von

Günter Schwarz – 20.05.2020