(Silkeborg) – Seit 20 Jahren wird die Entscheidung, was mit Tange Sø zu tun ist, verschoben. Nun soll es frühestens 2024 eine Entscheidung geben.

Seit Anfang der 1990er Jahre sind sich Angler, Naturliebhaber und Einheimische in der Umgebung uneinig, was mit Dänemarks größtem künstlichen See passieren soll. Der Tange Sø nördlich von Silkeborg wurde vor 102 Jahren gebaut, aber seit Jahrzehnten schlagen Angler und Naturliebhaber vor, den See komplett zu umrunden oder dass der Fluss Gudenå den Tange Sø und und den Staudamm Tangeværket umgeht. Dies liegt daran, dass der See und der Damm es den Lachsen erschweren, den Fluss Gudenå zu passieren.

Doch die Einheimischen sind mit dem See und der Natur rundherum zufrieden und kämpfen deshalb ebenso lange gegen die Pläne. Es scheint jedoch nicht, dass sie sofort mit einer Klärung rechnen können, obwohl die Naturstyrelsen (Naturbehörde) vor 20 Jahren den ersten Bericht mit mehreren Vorschlägen vorgelegt hat, um die Gudenå um den See herumzuführen. Die Entscheidung über das Schicksal des Sees wurde vor wenigen Tagen von Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) auf 2024 verschoben.

„Wir vom Dänischen Naturschutzbund sind darüber natürlich zutiefst enttäuscht und verärgert“, sagt Sebastian Johnshøj, Vizepräsident der Naturstyrelsen. Hinter ihm steht Torben Kaas, Vorsitzender des dänischen Sportfischerverbandes. „Jetzt muss man alle Besonderheiten beiseite legen und politisch durchsetzen und eine politische Entscheidung treffen“, sagt er.

Der Abgeordnete Kristian Pihl Lorentzen (Venstre / Rechtsliberale Partei) lebt in Ans am Tange Sø. Er kämpft seit über 25 Jahren für den See. Dennoch ist er mit der Entscheidung des Umweltministers einverstanden. „Jetzt haben wir noch drei Jahre Zeit, um eine Lösung zu finden, die allen Überlegungen gerecht wird. Inklusive aller Erholungsüberlegungen für die Menschen, die den See gerne nutzen“, sagt er und fügt hinzu, dass er gerne bald eine Lösung sehen würde. „Ich hoffe aufrichtig, dass hier bald ein Urteil gefällt wird und der See als lebendiger See erhalten bleibt“, heißt es.

Forderungen aus der EU bedingen, dass bis 2027 eine Lösung vorliegen muss. Die Entscheidung lässt sich also nicht mehr lange aufschieben. Das Umweltministerium hat sich am Freitag gegeüber TV MIDTVEST nicht geäußert, bestätigt aber in einer schriftlichen Antwort, dass die Frage über den Tange Sø mindestens bis 2024 unbeantwortet bleiben wird.

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 09.01.2022

Foto: Archivbild