Gestern kam es zu einer großen Demonstration von „Erdogan-Anhängern“ am NATO-Luftwaffenstützpunkt Incirlik, die gegen die Anwesenheit von amerikanischen und anderen Nato-Soldaten gerichtet war. Von diesem Luftwaffenstützpunkt aus fliegen neben der amerikanischen Luftwaffe u. a. auch die Luftwaffen Deutschlands und Dänemarks Angriffe gegen den „Islamischen Staat“ in Syrien und dem Irak. Deutschland hat dort rund 240 Soldaten mit Tornado Flugzeugen aus Jagel bei Schleswig und Dänemark etwa 110 Soldaten mit Maschinen des Typs F16 aus Skrydstrup bei Haderlev stationiert.

Diese Demonstration  macht die schwierige Beziehungen zwischen der Türkei und dem wichtigsten NATO-Partner, der USA, deutlich, denn das türkische Regime fordert die Auslieferung des Predigers Gülen von den USA. Die Demonstration kann nur den Sinn gehabt haben, den Druck auf die USA zu erhöhen, um dem Auslieferungsverlangen Nachdruck zu verleihen.

Von Deutschland verlangt die Türkei die Auslieferung der Gülen-Bewegung nahestehende Personen sowie der „erneuten Überprüfung der Zulassung“ von allen Einrichtungen, die nach türkischer Auffassung Gülen zuzuordnen sind. Konkret wird Deutschland damit aufgefordert, diese Einrichtungen vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen.

von

Günter Schwarz – 29.07.2016