Halløjsa – er du okay?

Facebook hast du ja bestimmt auch, ne? … Wer kein Facebook hat, macht sich ja quasi direkt verdächtig. Terroristen posten ja eher nicht so oft auf Facebook. Also sind Leute ganz ohne Facebook schon ma’ safe im Raster. Auch so Leute, die wo kein richtiges Profilbild von sich haben – oder eben Fantasienamen. Das sind denn Trolle und die sind voll Fake so. Ja, halt so Verschwörungstheoretiker, die auch mit `nem Aluhut rumlaufen, damit die NSA denen die Gehirnströme nicht klaut. Naja – die haben sie auch nie richtig austherapiert.

Ne – wer echt ist, hat Facebook mit Bild und Echtnamen und denn auch entweder Twitter, Instagram oder Snapchat. Und da muss man denn ja auch posten. So wenn du jetzt zum Beispiel auf Party bist. Oder am Strand. Oder auf Klo. Egal. Hauptsache du zeigst deinen Followern, wo du bist und was du grade machst. So eben, dass jeder sehen kann, dass du eben nix zu verstecken hast und auch sonst sozial kompetent bist. So, dein Chef will ja schon auch gerne wissen, ob du Wochenende auf Balkon chillst oder was dein Crystal-Labor so an Umsatz abwirft. Dazu ist Facebook ja schließlich da. Freiwillige Selbstkontrolle. Wenn der Staat sagt: gib’ mir dies und gib’ mir das, denn weinen alle. Aber freiwillig wird alles online geladen.

Nun hat ja alles zwei Seiten. Auf der einen Seite ist es ja total supi, wenn man sich so mit seine Freunde und Bekannte zuposten kann. Auf der anderen Seite zieht das Kreise, die echt mal bisschen gruselig sind. Instagram zum Beispiel, ne? Wenn du da ma’ guckst, denn hat so’n Mädel, die vielleicht bisschen geil aussieht, ne Zahl von Follower, wo jeder Kleinbetrieb blass vor Neid wird. Jetzt ist das ja auch ganz cool wenn man viele Likes für so ein Foto kriegt… aaaaber: Wir haben mal ausgerechnet, dass auf so große Accounts kommen vielleicht 5-7 Prozent, die wo das Mädel persönlich kennen. 20 Prozent kommen dann mit Leuten dazu, die wieder die kennen, die wo das Mädel kennen… und der Rest sind unbekannte Menschen aus dem Internet. Da ist denn auch alles dabei. Ja ja. Und wenn ich sage alles, denn sind auch die Pädos aus Belgien und Holland damit gemeint. Jetzt ma’ ne Frage in die Runde: hat einer von euch da Bock drauf, dass euer Kind ein „Like“ für `nen Foto kriegt, von so einem japanischen Geschäftsmann, der in seiner Freizeit Damenunterhosen sammelt? Merkst selbst jetzt, ne?

Uns Kindern ist das nämlich mal relativ scheiß egal, wer da so guckt. Wir finden viele Likes cool. Wichtig ist, dass Eltern mal ihre Aluhüte abnehmen und den Gören erzählen, dass es irgendwann nämlich gar nicht mehr so geil ist, wenn JEDER sehen kann, wie man vorm Spiegel steht oder in der Wanne sitzt.

Ich kann das nicht ändern Leute. Das ist nämlich so’n soziologisches Problem. Also was für so komische Abiturienten, die selber nix mehr merken, weil sie jeden Scheiß von sich auf Insta und Snapchat posten. Irgendeiner muss den mal erklären, dass es inzwischen leichter ist, von jedem X-beliebigen Schulkind mehr Fotos im Internet zu finden, als von echten bekannten Leuten wie Sänger oder Schauspieler. Und das soll jetzt so, eller hvad? Geh’ma Google und versuch `nen Bikifoto von Sophie Turner zu finden. Ist nix, ne? Und nun frag mal deine Freundin, Nichte, Tochter, Schwester oder Frau, wie viele Bikinifotos sie on hat.

Ja – scheiße, ne?

… Nu kiek mol ni so klog!