(København) – Ein Richter des Københavner Byrets (Kopenhagener Stadtgericht) hätte morgen, am Dienstag, entscheiden sollen, ob die Haft des U-Boot-Bauers Peter Madsen, der des Mordes an der schwedischen Journalistin Kim Wall verdächtigt wird, über den 31. Oktober hinaus verlängert wird. Doch Madsen hat nun freiwillig entschieden, zwei weitere Wochen in seiner Zelle bleiben zu wollen.

Danach bleibt Peter Madsen freiwillig bis zum 15. November in Untersuchungshaft, wie seine Anwältin, Betina Hald Engmark, am Montagvormittag gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau erklärte. Darüber hinaus gab sie keine weiteren Kommentare zu ihrem Mandanten ab.

Laut Plan hätte ein Haftrichter am Dienstag darüber entscheiden müssen, ob Madsens Untersuchungshaft über den zuvor festgelegten Termin des 31. Oktobers hinaus verlängert wird oder nicht. Doch diese Gerichtsverhandlung wird nun aufgrund der Entscheidung des Tatverdächtigten nicht stattfinden müssen.

Es ist in Dänemark nicht ungewöhnlich, dass ein Angeklagter in einigen Fällen freiwillig seine Haftzeit verlängert. Zugleich bedeute dieses allerdings nicht, dass er damit kapituliere oder seine Aussage ändern möchte, berichtet die Nachrichtenagentur.

Bisher hatte Madsen jegliche Bezichtigungen der Polizei und Staatsanwaltschaft, dass er die schwedische Journalistin Kim Wall ermordet haben soll, zurückgewiesen. Auch die Gerichtsmediziner konnten die Todesursache der Journalistin bisher nicht zweifelsfrei ermitteln. Doch eine Untersuchung des inzwischen aufgefundenen Schädels der Journalistin hatte ergeben, dass sie nicht, wie Peter Madsen erklärt habe, von dem Zuschlagen der schweren Einstiegsluke des U-Boots zu Tode gekommen sei.

von

Günter Schwarz – 30.10.2017