(Trelleborg) – Menschen auf der ganzen Welt werden am heutigen Freitag in Wohltätigkeitsläufen für die schwedische Journalistin Kim Wall teilnehmen, die im August 2017 von dem dänischen Erfinder und U-Boot-Bauer Peter Madsen ermordet und zurstückelt wurde, als sie ihn für einen Zeitungsbericht interviewen wollte.

Die Veranstaltungen finden zum einjährigen Jahrestag statt, als Wall während eines Ausflugs mit dem U-Boot „Nautilus“ in der Køgebucht vor København vermisst gemeldet wurde und am 10. oder 11. August 2017 ermordet worden war. In Schweden wird die Veranstaltung „Spring för Kim“ (Lauf für Kim) in dem Geburtsort der Journalistin, in Trelleborg, stattfinden, und der Lauf dort wurde zusammen mit ihrer Familie organisiert.

Mehr als 500 Teilnehmer, für die die Organisatoren Anträge stellen und Genehmigungen einholen mussten, um sicherzustellen, dass die Strecke sicher ist, haben sich in Trelleborg angemeldet. Sie laufen entweder fünf, zehn oder 21 Kilometer entlang von Wegen und Stränden in der Nähe ihres Familienhauses und haben bereits Zehntausende von Kronen gesammelt für den Kim Wall Memorial Fund, der zu Ehren des Journalisten eingerichtet wurde.

Weitere Läufe finden in Städten auf der ganzen Welt statt, darunter Stockholm, København, New York, Peking, Paris, Istanbul und Tel Aviv. Bei diesen Läufen werden keine Zeiten genommen und die Teilnehmer erhalten keine Preise. Einige dieser Läufe wurden von Leuten organisiert, die Kim Wall beruflich oder privat kennenlernten und die im Ausland arbeiteten, während andere von Journalistenkollegen arrangiert wurden, um auf Walls Arbeit aufmerksam zu machen und auf das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt und auf Risiken von freiberuflichen Reportern aufmerksam zu machen .

Kim Wall, die am 23. März 31 Jahre alt geworden wäre, reiste um die Welt, um Berichte über Identität, Geschlecht und soziale Gerechtigkeit zu schreiben. Ihre Arbeiten wurden u. a. in „The Guardian“, der „New York Times“, „Vice“ und vielen anderen Zeitungen und Magazinen veröffentlicht, und sie war bei ihren Kollegen als talentierte und mutige Journalistin anerkannt. Seit ihrem Tod wurden ihr mehrere Preise und Auszeichnungen für Journalisten zuerkannt.

Ihr Mörder, der exzentrische Däne Peter Madsen, wurde im April dieses Jahres vor Gericht in København schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt.

von

Günter Schwarz – 10.08.2018