(Hjørring) – „Ich kann es genauso gut sagen wie es ist. Ich habe noch nie versucht, ein Gebäude wie solches zu bewegen oder zu versetzen“, sagt Kjeld Pedersen.

Maurermeister Kjeld Pedersen aus Lønstrup plant und bereitet seit mehreren Jahren den Umzug vom Rubjerg Knude Fyr vor. In dieser Woche vom 21. bis 27. Oktober kommt es je nach Wetterlage voraussichtlich zum Gipfel der Arbeit, wenn der große Kran von BMS den 120-jährigen Leuchtturm anhebt und auf die Rollen setzt , so dass er bis zu 70 Meter auf denen von Kjeld Pedersen gesetzten Stahlplatten über den Dünensand gerollt werden kann.

Das Rubjerg Knude Fyr wurde vor 120 Jahren gebaut. Der Leuchtturm wurde damals 200 Meter von der Küste entfernt gebaut und von Häusern für den Leuchtturmwärter, seine Familie und für die Assistenten des Leuchtturmwärters umgeben. Der Leuchtturm steht heute nur noch wenige Meter vom Wasser entfernt und droht ins Meer zu stürzen. Die ihm umgebenden Häuser sind längst verschwunden und wurden schon vor Jahren vom legendären Sand zerstört.

Um den Leuchtturm Rubjerg Knude zu retten, wurden 2018 im Haushaltsplan des Folketings 5 Mio. Kronen (669 Tsd. Euro) für den Umzug des Leuchtturms bewilligt, und der Stadtrat der Kommune Hjørring entschied kurz danach, den Leuchtturm zu versetzen. Anfang 2019 erteilten die Naturschutzbehörde und das Küstendirektorat die Genehmigungen für den Umzug des Leuchtturms.

Die Hindernisse zum Umzug des Leuchtturms war beiseite geräumt, und es war der örtliche Maurer Kjeld Pedersen aus Lønstrup, der den Auftrag zum Versetzen des Leuchtturms erhielt. Am 28. Mai 2ß19 unterzeichnete er den Vertrag mit der Kommene Hjørring.

Es ist Maurermeister Kjeld Pedersen aus Lønstrup Masonry, der für den Umzug verantwortlich sein wird.

Am Mittwoch, dem 14. August, begaben sich Kjeld Pedersen und seine Leute zum Rubjerg Knude Fyr. Seit mehr als zwei Monaten bereiten sie den Umzug des Leuchtturms vor, verlegen Stahlträger, gießen zusätzliches Beton auf das Fundament und graben den Sand um das alte Gebäude des Leuchtturms weg, damit alles für den Umzug des Leuchtturms bereit ist.

Kjeld Pedersen betreibt täglich das Maurerhandwerk in Lønstrup. Es ist ein kleines Ein-Mann-Unternehmen in Lønstrup mit Kjeld Pedersen als einzigem Angestellten. Und normalerweise gehört der Umzug eines 120-jährigen Turmes nicht zu den Aufgaben, die er im alltäglichen Mauerhandwerk zu bewältigen hat. „Ich kann es genauso gut sagen wie es ist: Ich habe noch nie versucht, einen Turm zu versetzen“, sagt Kjeld Pedersen.

Für den einheimischen Maurer aus Lønstrup hat der 120-Jährige eine besondere Bedeutung, und er wird deshalb alles daran setzen, dass er nicht ins Meer stürzt. „Ich habe jeden Tag auf den Leuchtturm geschaut. Ich habe an meinem Zuhause einen Turm gebaut, in dem ich wohne, damit ich hochkommen und den Leuchtturm sehen kann, und auch wo ich vorher gelebt habe, konnte ich den Leuchtturm von dort aus sehen. Das erste, was ich am Morgen tat, war aufzustehen, damit ich den Leuchtturm sehen konnte – also sollte der Leuchtturm auch weiterhin dort sein,“ sagt Kjeld Pedersen.

Jährlich steigen 250.000 Menschen die Stufen zum Rubjerg Knude Fyr hinauf. „Wir haben schon die Kirche von Mårup verloren, und der Leuchtturm ist die letzte Touristenattraktion, die uns geblieben ist. Für Lønstrup bedeutet das viel“, sagt Kjeld Pedersen.

Daher will er den Turm als große Anziehungskraft der Region davor bewahren, ins Meer zu stürzen „Wenn ich Gäste von außerhalb habe, müssen sie zum Leuchtturm geschleppt werden, weil sie diesen Ort einfach sehen müssen“, sagt er.

Jeden Tag können die Touristen die Arbeiten zum Umsetzen des Leuchtturms verfolgen.

Kjeld Pedersen arbeitet seit 2½ Jahren an dem Projekt, daher ist alles für den Umzug peinlich genau geplant und organisiert. So wurde die große Touristenattraktion in den letzten Monaten in eine Großbaustelle verwandelt.

„Es ist eine fantastische Konstruktion, die erbaut wurde. Wenn man sich den Leuchtturm anschaut, ist er großartig“, sagt der Maurer aus Lønstrup.

Der Umzug des Rubjerg-Knude-Leuchtturms erfolgt kurz gesagt, indem dem Leuchtturm über ein Schienensystem „Rollschuhe“ anlegt werden und er 70 Meter zum neuen Standort rollt. Der eigentliche Umzug wird von BMS Krangården durchgeführt, und es dauert ungefähr 10 Stunden, bis der Turm 70 Meter von der Küste entfernt dein wird.

Das bestehende Fundament wurde sowohl mit Stahlträgern als auch mit Beton verstärkt. Das verstärkte Fundament wird mit Hilfe von „Rollschuhen“, überdimonsinierten Wagenhebern und Hydraulik in die neue Position gebracht.

Der Umzug erfolgt entlang eines Grabens, in dem über die gesamte Länge ein flaches Fundament gegossen wurde.

von

Günter Schwarz – 21.10.2019