Der „Spaß“, den sich drei Herren im „besten Mannsalter“ am Samstagabend in Sønderborg machten, klingt zunächst einmal ganz lustig, doch nur zunächst einmal…

Gegen 20.15 Uhr am besagten Abend ging bei der Polizei in Sønderborg ein Anruf ein, der besagte, jemand würde die köngliche Yacht „Dannebrog“, die am Schlosskai vor Anker lag, beschießen. „In diesen Zeiten mit Attentaten allerorten setzte das natürlich sofort eine Reihe von Maßnahmen in Gang“, sagt der Revierleiter des Polizeireviers, Mads Hanssen.

Eine Fukstreife wurde sofort alarmiert, sich zum Schloss Sønderborg zu begeben, um den Anruf zu verifizieren, Auf der Sundgade in der Nähe der Kneipe „Sundhalle“ trafen die Polizeibeamten drei Männer im „besten Alter“ von 51, 49 und 48 Jahren an, die sich köstlich amüsierten. Sie hatten eine Kartoffelkanone vor sich stehen, die sie erst mit Apfelsinen luden, dann mit Gas befüllten und danach zündeten. Die Kanone schoss mit einer derartigenWucht, dass die Apfelsinen über den Alsensund auf die Yacht zuflogen. Der Schlosskai war bereits übersät mit Apfelsinenresten. Doch was noch schlimmer war, ein „Apfelsinengeschoss“ hatte die Frontscheibe eines dort geparkten Wagens zertrümmert. „Das zeigt, welche Kraft dahinter steckte“, so Mads Hanssen.

So zieht die Polizei in Betracht, gegen die Männer eine Strafanzeige zu sellen, weil sie grob fahrlässig und sorglos das Leben von Menschen in Gefahr gebracht haben. „Die Strafanzeige kann schlimmstenfalls zu einer Gefängnisstrafe bis zu acht Jahren führen“, sagt Mads Hanssen, „denn es war eine ernste Sache.

Sicher ist bereits jetzt, dass sich das Männer-Trio wegen böswilliger Sachbeschädigung, Verstoßes gegen das Waffengesetz und öffentlicher Ruhestörung verantworten muss.

Mads Hanssen sagte nichts darüber, ob die Männer betrunken waren. Sie gaben jedoch zu, die Kanone selbst gebastelt und gezündet zu haben.

von

Günter Schwarz – 19.07.2016