Der Pokémon-Go-Hype hat jetzt auch Dänemark erreicht und sorgt bei der Polizei für zusätzliche Arbeit. Das Fangen, der kleinen, virtuellen Monster mit dem Handy ist in der Bevölkerung von null auf jetzt so populär geworden, dass viele es dafür sogar in Kauf nehmen, mit dem Gesetz in Konflkt zu geraten.

Das Spiel, dass seit dem Wochenende nun auch in Dänemark verfügbar ist, gibt den Spielern die Möglichkeit, in der realen Welt herumzulaufen und mit dem Smartphone sogenannte Pokémon (Pocket Monsters) zu fangen. Der Entwickler dieser neuen App ist der japanische Spielegigant Nintendo. Die Applikation nutzt das GPS-Signal und die Kamera des Handys und legt einen Filter über das Bildschirmbild, so dass auch die Pokémon auf dem Bildschirm erscheinen, wenn man durch die Straßen geht.

Die Polizei hat alle Hände voll zu tun

Die große Beliebtheit des Spiels sorgte am Wochenende bereits für die ersten Polizeieinsätze. „Wir haben am Wochenende viele Anrufe bekommen, das überall Menschen in Gärten oder auf Privatgrundstücken herumlaufen, um Pokémon zu fangen. Viele missachten, dass es sich dabei um Hausfriedensbruch oder gar Einbruch handelt und eine Straftat darstellt“, so Thomas Christensen, von der Polizei København.

So wurden seine Leute am Sonntag unter anderem zur Schule in Hvidovre in den Südwesten von København gerufen, in die sich einige Personen illegalen Zugang verschafft hatten, um ein Monster zu fangen. Von der amerikanischen Botschaft erhielt die Polizei einen Anruf, weil einige Leute vor der Botschaft immer wieder auf und ab gingen und in Nordsjælland (Nordseeland) wurden die Ordnungshüter aktiv, weil ein Autofahrer den Standstreifen unsachgemäß nutzte. Von der Polizei angesprochen, begründete der Mann seinen Stopp damit, dass sich auf dem Standstreifen ein seltenes Pokémon aufgehalten habe.

Hohe Suchtgefahr

Phsychologe Johan Eklund, der auf Spielsucht bei Computerspielen spezialisiert ist, hat Pokémon Go selbst gespielt. Er erzählt, dass das Spiel, einen, mehr als andere Spiele, in seinen Bann ziehen kann. „Ich habe es selbst erlebt. Es ist sehr verführerisch, einfach mal die Straßenseite zu wechseln, um zu gucken, was sich dort befindet. Wie bei anderen guten Spielen verliert man die Aufmerksamkeit über alles Andere, was um einen herum passiert. Man muss sich wirklich vorsehen“, so Eklund.

Also, sollten sie demnächst fremde Leute auf ihrem Grundstück oder gar in ihrer Wohnung antreffen, so ist es kein Grund, gleich in Panik zu geraten, denn die wollen nur spielen.

von

Günter Schwarz – 19.07.2016