Endlich hat Mette Olesen aus Bau einen der begehrten Plätze im Team Rynkeby 2017 ergattert und wird 1.200 km für den guten Zweck radeln. „Beim achten Mal hat‘s endlich geklappt“, freut sich Mette Olesen. Die 51-Jährige erhielt am 2. September die frohe Botschaft, dass sie ganz offiziell ein Teil der gemeinnützigen  Radveranstaltung Team Rynkeby 2017 ist.

Im Juli kommenden Jahres wird sich die dreifache Mutter und bereits zweifache Oma gemeinsam mit über eintausend anderen Teilnehmern auf das gelbe Rennrad schwingen und für den guten Zweck 1.200 Kilometer bis nach Paris fahren.

„Die Bewerbung um einen der begehrten Plätze im Team Rynkeby (TR) ist bei mir schon fast zur Tradition geworden“, scherzt Mette, die seit sechs Jahren als Buchhalterin im Generalsekretariat des Bundes Deutscher Nordschleswiger arbeitet. Nach sieben vergeblichen Bewerbungen hätte sie es dieses Jahr beinahe nicht versucht. Aber mit Traditionen soll man ja bekanntlich nicht brechen, also schrieb Mette auch dieses Jahr wieder eine Bewerbung. Am Tag der Bewerbungsfrist verfasste sie einige Zeilen über sich und ihre Motivation für die Teilnahme an der gemeinnützigen Radtour.

Inspiriert wurde sie  von einer Freundin, die bereits 2008 und 2010 mit Team Rynkeby aus Ringe gestartet war. „Es war ganz ungewohnt, dieses Jahr mal keine Absage im E-Mail-Postfach vorzufinden“, lacht Mette.

Sport für den guten Zweck

Bereits seit 2002 wird jedes Jahr für den guten Zweck nach Paris geradelt. Unterstützt und ermöglicht wird die einwöchige Tour durch zahlreiche Sponsoren, bei denen es sich sowohl um Privatleute als auch um Unternehmer handelt. Bis heute konnte durch das Charity Projekt, das ursprünglich gar nicht als solches gedacht war, innerhalb von 14 Jahren die unglaubliche Summe von über 19 Millionen Euro an Børnecancerfonden (Kinderkrebshilfe) gespendet werden, eine Initiative, die auch Mette als dreifache Mutter mit ihrer Teilnahme sehr gerne unterstützt. „Das ist eine super Sache“, sagt Mette, die mit dem Team Rynkeby Sønderjylland an den Start geht.

„Wenn man auf diese Weise ganz einfach helfen und eine gute Sache unterstützen kann, dann mache ich das gerne“, erklärt Mette, die schon an vielen Spendenläufen teilgenommen hat. Team Rynkeby wird für Mette, die auch in ihrer Freizeit gerne mit dem Rennrad oder Mountainbike unterwegs ist und bereits zehnmal bei einem Halbmarathon mitgelaufen ist, dennoch eine Herausforderung. Auf die sie sich riesig freut, denn sie liebt es, sich sportliche Ziele zu setzen. Nach jedem Halbmarathon schwört sie sich, nie wieder an einem teilzunehmen, doch der gute Zweck und ihr Ehrgeiz sind jedes Mal stärker, gibt die gebürtige Nordschleswigerin zu. So meldete sie sich auch wieder für den Berliner Halbmarathon im Frühling kommenden Jahres an.

Die Vorbereitungen für Team Rynkeby 2017

Bevor es aber für Mette nächstes Jahr im Juli mit ihrem Team Rynkeby, das aus 52 Fahrern und einem Serviceteam besteht, in Richtung Paris losgeht, steht noch einiges auf dem Plan. Am Sonntag werden zunächst einmal Mettes Maße genommen, damit nicht nur das berühmte gelbe Trikot perfekt sitzt, sondern auch das professionelle TR Rennrad genau auf Mette abgestimmt werden kann.

Das Rad ist in der Teilnahmegebühr von 18.200 Kronen (2.443 Euro) enthalten, womit  auch die Kosten für den Helm sowie die Verpflegung und die Übernachtungen zwischen den insgesamt sieben Etappen bis ans Ziel in der Stadt der Liebe gedeckt werden. Am Ende der Tour werden übrigens auch alle teilnehmenden 44 TR-Teams, die von unterschiedlichen Orten starten, gemeinsam feiern, dass sie diese Herausforderung gemeistert haben und Spenden für die Kinderkrebshilfe sammeln konnten.

Das offizielle Training beginnt nach den Herbstferien. Dann trifft sich das Team zweimal in der Woche zum Spinning, Krafttraining und Mountainbiking. Ab März wird dann auf den eigenen Team-Rynkeby-Rennrädern trainiert. Um für die siebentägige Tour gut vorbereitet zu sein, sollen alle Teilnehmer bis Juli 2017 mindestens 2.500 Kilometer mit ihrem Rad zurückgelegt haben.

Für Mette, die gerne auch mal 29 Kilometer zur Arbeit radelt oder ihr Mountainbike einfach hinten aufs Auto schnallt, um mit ihren Kollegen vom BDN nach Feierabend  eine kleine Radtour zu machen, ist das sicherlich kein Problem.

Gemeinsam ins  Ziel

Die gelernte Speditionskauffrau zählt sich selbst dennoch nicht zu den „Superfittesten“. Aber genau darauf kommt es bei Team Rynkeby auch nicht an, was Mettes Begeisterung für das Charity Projekt noch verstärkt. „Es ist kein Wettrennen. Es geht nicht darum, wer am schnellsten ins Ziel kommt. Alle sollen es schaffen und sicher ankommen“, sagt Mette, die vergangenen Mittwoch eine Infoveranstaltung von Team Rynkeby besucht hat und auch von der Organisation der geplanten Tour begeistert ist.

Der Gemeinschaftsgedanke, der hier im Vordergrund steht, ist Mette ganz besonders wichtig. Sie freut sich darauf, neue Leute kennenzulernen, mit ihnen ein gemeinsames Ziel zu verfolgen und ganz nebenbei auch noch in Form zu kommen. Ihre Familie, Freunde und Arbeitskollegen sind gleichermaßen stolz auf Mettes sportlichen Ehrgeiz und ihr Engagement. Mittlerweile hat sogar ihr zwölfjähriger Sohn, der sie sowieso „ein bisschen peinlich  und crazy findet“, ihre Teilnahme bei Team Rynkeby auf Facebook geliked.

Mette Olesen beweist: Aufgeben ist keine Option. Wer nach sieben gescheiterten Bewerbungen weiterhin am Ball oder in diesem Fall am Rad bleibt, ist wohl genau die richtige Besetzung für Team Rynkeby und für eine derartige Herausforderung, die zudem noch Gutes bewirkt.

von

Günter Schwarz – 20.09.2016