(Trondheim) – Alles andere als eine „frohe Weihnachtsbotschaft“ verkündete ein ranghoher US-General bei einem Truppenbesuch in Norwegen und kündigte an: „Es wird Krieg geben!“ Zudem sprach er von bevorstehenden Kämpfen ohne sich in Bezug auf eventuelle Gegner zu konkretisieren. Sein Sprecher versucht nun, die Äußerung des Generals zu erklären und zu relativieren.

Nach Worten des US-amerikanischen Generals Robert Neller sollen sich die Streitkräfte des Marinekorps der Vereinigten Staaten, die „Marines“, auf einen „verdammt großen Kampf“ (bigass fight) vorbereiten. „Ich hoffe, dass ich falsch liege. Aber es wird Krieg geben. Vergesst nicht, warum ihr hier seid“, sagte der oberste General der Marinestreitkräfte in Norwegen vor 300 Soldaten bei einem Truppenbesuch.

In der Nähe von Trondheim in der mittelnorwegischen Provinz Fylke sind Soldaten der US-Armee seit Januar stationiert, um die Nato und das europäische Kommando der USA zu unterstützen. Sie trainieren dort etwa den Kampf unter widrigen Witterungsbedingungen.

Mehrere US-Medien berichten über die Ansprache des Generals. Als Mitglied des sogenannten „Joint Chiefs of Staff“ [Vereinigter Generalstab (Berater des US-Präsidenten)] ist er im Pentagon für die Notfallplanung zuständig.

Nellers Sprecher teilte mit, das Zitat habe sich nicht auf einen konkreten Gegner bezogen, sondern sei dazu gedacht gewesen, die Truppen zu motivieren. „Nellers Äußerungen sollten die Soldaten dazu anspornen, weiter hart zu trainieren“, sagte er.

Denn der Gedanke an einen bevorstehenden Krieg motiviere die Soldaten, sich vorzubereiten. „Ich kann mir keinen professionellen Militärführer vorstellen, der seinen Soldaten vorschlägt, nicht an einen Konflikt zu denken“, sagte Nellers Sprecher der „Washington Post““.

von

Günter Schwarz – 26.12.2017