(Frederikshavn) – Die Covid-19-Pandemie hat die Kreuzschifffahrt gestoppt. Die großen Schiffe sind im Hafen oder fahren mit Besatzung und ohne Gäste ziellos umher. Vor der Küste von Frederikshavn hat jetzt das US-amerikanische Kreuzfahrtschiff „National Geographic Explorer“ der Reederei „Lindblad Expeditions“ den Anker geworfen.

Das große Schiff liegt direkt vor dem Hafen in Frederikshavn vor Anker. Hier liegt es seit dem 3. Mai. Die Reederei hat das 112 Meter lange Schiff ausgewählt, um vorerst hier zu bleiben. Dieses bestätigt Claus Hesselby von „Hesselby Shipping“ in Frederikshavn. Seine Firma steht in Kontakt mit dem Schiff.

„Aus Sicherheitsgründen hat die Reederei beschlossen, vorerst hier zu bleiben. Es ist nur die Crew an Bord, und allen geht es gut, und sie haben reichlich Essen und Getränke an Bord“, sagt Claus Hesselby.

Laut Claus Hesselby wurde niemand an Bord des Kreuzfahrtschiffes mit dem Coronavirus infiziert. Die Besatzung, die unter 100 Mann besteht, hat viele verschiedene Nationalitäten und muss an Bord des Schiffes bleiben. Die Crew kommt aus den Philippinen, Deutschland, Norwegen und den USA.

„Die Philippinen haben ihren Luftraum geschlossen, so dass es schwierig ist, die philippinischen Crewmitglieder vom Schiff zu holen, und es wird eine sichere Route von A nach B erforderlich sein, wenn die Besatzung vom Schiff durch Dänemark nach Hause reisen soll“, sagt Claus Hesselby. Deshalb gibt es derzeit keine Pläne für die Besatzung, sie vom Schiff zu holen.

Die amerikanische Reederei, der die „National Geographic Explorer“ gehört, bezeichnet das Schiff sogar als ihr Flaggschiff in der Flotte. Es fährt normalerweise mit Gästen um den Südpol und reist jedes Jahr von Pol zu Pol. Die Winter verbringen das Schiff in der Antarktis und die Sommer in der Arktis.

Das Schiff bietet Platz für 148 Gäste, und eine 24-tägige Reise an Bord der „National Geographic Explorer“ mit Fahrten in der Antarktis und um die Falklandinseln kostet stolze 25.700 US-Dollar, was ungefähr 175.000 Kronen oder 23.500 Euro entspricht.

Die „National Geographic Explorer“ im Nord-Ostsee-Kanal

Wann das Schiff die Gäste wieder an Bord nehmen kann, ist momentan ungewiss. Auf der Website der Reederei heißt es, dass nach den Empfehlungen von Gesundheitsexperten und Behörden die meisten Kreuzfahrtreisen bis Ende Juni 2020 ausgesetzt wurden. In Frederikshavn kann auch Claus Hesselby im Moment nicht sagen, wenn das Schiff das Kattegat wieder verlassen wird.

Die Reederei unternimmt viel, um das Schiff wieder in Betrieb zu nehmen. Vielleicht fährt es demnächst sogar eine Zeit lang mit Fracht über die Meere“, sagt er. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Möglichkeit besteht, dass das Schiff mit der Besatzung in einen Hafen einlaufen und dort bis zum Ende der Krise liegenbleiben kann.

von

Günter Schwarz – 11.05.2020