(Smedager) – Die „verwitwete“ und vertriebene Störchin „Annika“ griff die junge Storchin am Sonntagnachmittag in ihrem ehemaligen Nest in Smedager an und fügte ihr eine große Wunde am Hals und an einem Bein zu. Wenn die Verletzungen infiziert sind, kann dieses katastrophal enden.

Nach einer Woche, in der niemand etwas für Annika in der Gegend um Smedager gesehen hatte, machte sie am Sonntagnachmittag einen Flug über ihrem alten Nest vorbei. Es endete mit einem heftigen Angriff auf die Rivalin, die in ihrem ehemaligen Nest nistete.

„Ich glaube, sie war auf einem Flug in der Gegend und hat dann gesehen, dass die neue Störchin allein im Nest war, was sie dazu bewog, einen Blitzangriff auszuführen“, erklärt Mogens Lange von „Storkene.dk“.

Solche Angriffe hat Mogens Lange befürchtet, und er hatte gehofft, „Annika“ hätte sie nach einer Woche Pause aufgegeben, in der sie sich von Smedager ferngehalten hat, ohne anzugreifen.

„Es liegt in der Natur der Störche, ihre Nester zu verteidigen, daher ist es nicht ungewöhnlich, dass ,Annika‘ versucht, ihr Nest zurückzuerobern. Aber es ist gefährlich für alle drei, da sie sehr schwer verletzt werden und bei diesen tödlichen Schlachten sterben können, und das wollen wir wirklich vermeiden“, sagt er.

Der Kampf zwischen „Annika“ und der jungen Störchin hörte erst auf, als ihr Partner, der vom Nest weg war, um nach Nahrung zu suchen, es bemerkte und zu ihrer Rettung kam und „Annika“ vom Nest aus Smedager vertrieb.

Die junge Störchin hat eine Wunde am Hals und an einem Bein, und obwohl es ihr momentan gut zu gehen scheint, beobachtet „Storkene.dk“ genau, wie es in den kommenden Tagen mit ihr aussieht. „Heute morgen sieht es so aus, als wäre alles in Ordnung. Ich habe gesehen, wie sie sich aufstellte und ihren Schnabel in die Höhe hob, und das ist ein gutes Zeichen. Jetzt achten wir daauf, ob eine Infektion entstanden ist“, sagt Mogens Lange.

„Wir haben einen Tierarzt im Verein, der notfalls eine Antibiotikabehandlung beginnen wird. Das bedeutet, dass einige Fischstücke, die wir am Fuße des Nestes auf den Boden legen und von denen wir dann hoffen, dass sie diese fressen wird, Medikamente enthalten“, erklärt Mogens Lange.

Der Storchenverein hat diese Art der Behandlung schon einmal versucht. „Tommy“ humpelte im Juni 2016 auf einem Bein, und damals wurde er auch mit Antibiotika behandelt, ebenso wie einer der Störche in Gundsølille auf Sjælland (Seeland).

„Wir tun nichts, solange sie gesund aussieht, aber zum Beispiel wenn etwas passiert und sie Probleme bekommt, Ihr Bein so zu beugen, dass sie nicht auf den Eiern liegen kann, geben wir ihr Medikamente, sagt Mogens Lange.

Annika wurde bei dem Kampf am Sonntag möglicherweise auch verletzt. Aber noch hat niemand gesehen, wie schlimm es ist, nachdem sie von dem Kampf in Smedager weggeflogen ist. „Das erfahren wir wahrscheinlich, wenn sie auf einer der Nester in Ravsted oder Havsted sitzt, wo sie sich nach „Tommys“ Tod gerne aufhält, und seit sie von den neuen jungen hoffnungsvollen Störchen aus ihrem alten Nest vertrieben wurde. Ravsted und Havsted liegen drei bis vier Kilometer von Smedager entfernt.

Das Leben in Smedager Storchennest erleben Sie live hier über die TV-Nestkamera:

https://www.tvsyd.dk/tema/storkene-i-smedager

von

Günter Schwarz – 25.05.2020