(Bornholm) – Die neuen deutschen Anordnungen in Bezug auf die Verpflichtung, einen Coronatest machen zu müssen und bis zum Erhalt des negativen Testergebnisses in Quarantäne zu gehen, sorgen bei deutschen Bornholm-Urlaubern für große Unsicherheit.

Für Wolfgang Schügner und seine Familie wurden die Ferien auf Bornholm plötzlich viel schwieriger – und sie werden wahrscheinlich auch teurer – als erwartet.

Wenn er nach dem Urlaub wieder arbeiten muss und erst unter Quarantäne gestellt wird, braucht sein Arbeitgeber ihn nicht bezahlen. Er muss diese Kosten selbst tragen und da die Einstufung von der Hauptstadtregion København, zu der auch die Insel Bornholm zählt, für ihn völlig unerwartet kam, ist es ein Problem, sagt der Berliner Wolfgang Schügner, der momentan in einem gemieteten Ferienhaus in Sømarken auf Bornholm Urlaub macht.

Am Mittwoch traten neue deutsche Vorschriften in Kraft getreten, d. h. nach Deutschland Einreisende aus Dänemarks Hauptstadtregion – einschließlich Bornholm – müssen bis zu 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden, es sei denn, sie können einen negativen Coronatest vorlegen, der weniger als 48 Stunden alt ist.

Und dieses hat bei den deutschen Inselurlaubern große Unsicherheit geschaffen. Sowohl bei denjenigen, die bereits dort sind, als auch denen, die einen Urlaub auf Bornholm planen. Es ist eine Unsicherheit, die auch bei den Vermietungsagenturen auf Bornholm empfunden wird. „Wir bekommen viele Anfragen aus Deutschland. Es gibt viele, die nicht die Möglichkeit haben, sich die Zeit für eine anschließende Quarantäne zu nehmen, die sie einzuhalten verpflichtet sind. Und dann sind sie sich auch dieses Coronatests nicht sicher und ob sie einen gültigen Nachweis dafür erhalten können, dass sie getestet wurden, um der Quarantäne zu entkommen“, sagt Andreas Brandt

Bei der heutigen Abfahrt der Bornholmslinjen von Sassnitz nach Rønne haben sich 50 Passagiere entschieden, ihr Ticket auf einen anderen Termin umzubuchen. Aber es sind nicht die Bedingungen auf Bornholm, die die deutschen Urlauber abschrecken. „Nein auf keinen Fall! Hier ist wunderbar. Jeder achtet auf den anderen. Man kann es auch spüren, in den Cafés und überall“, sagt Wolfgang Schügner.

Diese Ansicht vertreten sie auch bei Destination Bornholm. „Es wäre hilfreich, wenn Bornholm von der Hauptstadtregion getrennt werden könnte. Die Infektionsrate auf Bornholm ist nicht alarmierend hoch, und sie liegt mit 10 auf 100.000 Einwohner wesentlich niedriger als die Zahl in København, die derzeit mit 89 auf 100.000 Einwohner erheblich höher ist”, sagt Andreas Brandt Andersson.

von

Günter Schwarz – 26.09.2020

Foto: Destination Bornholm