(København  / Malmö) – Bislang mussten Reisende wegen der Grenzkontrollen zwischen Dänemark und Schweden an der ersten Station auf schwedischem Boden zehn Minuten warten. In Zukunft sollen die Beamten die Fahrgäste während der Fahrt kontrollieren. Die Regierungen von Schweden und Dänemark haben sich auf ein neues Verfahren bei den Grenzkontrollen in der Øresundregion geeinigt. Das teilte das dänische Justizministerium jetzt mit.

Bislang mussten Reisende zehn Minuten warten, bis der Öresund-Zug nach der Ausweiskontrolle weiterfuhr. Künftig werden die Züge nicht mehr an der ersten Station auf schwedischem Boden Halt machen. Stattdessen werden die Reisedokumente während der Fahrt kontrolliert.

„Die schwedischen Ausweis- und Grenzkontrollen haben große Auswirkungen in der Øresundregion“, sagte der dänische Justizminister Søren Pape Poulsen (Konservativen). Das Hauptproblem seien die Ausweiskontrollen. „Die Einigung ist dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.“

Schwedische Beamte werden künftig mit dem Zug zur Haltestelle an Københavns Flughafen fahren und dort in den Zug nach Schweden steigen. Sobald der Zug schwedisches Territorium erreicht hat, werden sie mit den Kontrollen beginnen.

Darüber, wann genau die neue Regelung in Kraft treten wird, ist noch nicht entschieden. Es müssten noch Details geklärt werden, teilte das Justizministerium mit. Man gehe aber davon aus, dass es „in Kürze“ soweit sein wird.

Kontrollen nach Schweden strikter als an der deutsch-dänischen Grenze

Im Gegensatz zu den stichprobenartigen Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze werden an der Grenze zu Schweden die Ausweisdokumente aller Reisenden kontrolliert. Diese strikte Kontrolle der Schweden hatte die dänische Regierung im Januar 2016 zum Anlass genommen, ihrerseits Kontrollen Einreisender an der deutschen Grenze einzuführen. Dadurch, so die Argumentation, solle ein Rückstau von Flüchtlingen und Migranten in Dänemark verhindert werden.

von

Günter Schwarz – 04.02.2017