(Rendsburg) – Das Stadttheater Rendsburg bringt am Samstag, dem 11. März um 19:30 Uhr, mit der Premiere des Schauspiel von Heinrich von Kleist allen Freunden des Theaters und der Literatur ein ganz besonderes „Leckerbissen“ auf die Bühne. Schon zu Lebzeiten Kleists (1777 – 1811) war das historische Ritterschauspiel, das in Schwaben spielt, sehr populär. Die Uraufführung dieses Schauspiels fand am 17. März 1810 am Theater an der Wien in Wien statt.

In „Das Käthchen von Heilbronn“ oder „Die Feuerprobe“ geht es um den Traum von der großen Liebe eines jungen Mädchens, der nach vielen Irrungen und Wirrungen wahr wird – also eine Handlung, die gar nicht so antiquiert ist, sondern sie passt durchaus genauso in unsere heutige Zeit, da auch sie so manchem von uns nicht fremd sein dürfte.

Trailer einer Aufführung vom „Das Käthchen von Heilbronn“ des Theaters St. Gallen.

Alles beginnt mit einem Traum in der Silvesternacht. Ein Engel prophezeit dem fünfzehnjährigen Käthchen den Grafen Wetter vom Strahl als Mann. Und als sie ihm begegnet, weicht sie nicht mehr von seiner Seite, verfolgt ihn und beharrt auf ihrer Liebe – auch dann noch, als der Graf vom Strahl die Peitsche gegen sie erhebt.

Auch der Graf hat einen Traum in der Silvesternacht. Ihm verkündet ein Engel, dass er die Kaisertochter heiraten werde. In Kunigunde von Thurneck sieht er diese Prophezeiung erfüllt. Im Gegensatz zu Käthchen ist sie von altem Adel, karrierebewusst und intrigant. In Käthchen erkennt Kunigunde eine ernstzunehmende Rivalin und schreckt auch vor einem Mord nicht zurück, um sie aus dem Weg zu schaffen. Doch durch den Zugriff der Himmlischen wird Käthchen gerettet und erweist sich als wahre leibliche Tochter des Kaisers. Der Hochzeit mit dem Grafen steht nun nichts mehr im Wege.

Engel, weissagende Träume, dunkle Rätsel, Liebe ohne Maß und ein wundersames Happy End vereinen sich in Kleists Schauspiel zu einer „treffliche Erfindung“ (Kleist) und „einem wunderbaren Gemisch von Sinn und Unsinn“ (Goethe). Das glückliche Ende täuscht jedoch nicht über die Gewalt hinweg, die die Menschen einander antun. Denn Kleist zeigt in seinem Stück die Grausamkeit hinter der Liebe und die Liebe hinter der Grausamkeit.

Vorstellungsdauer: 2½ Stunden, eine Pause / Eintrittspreise 11 bis 26 €

Besetzung:
Inszenierung: Antje Thoms
Ausstattung: Léa Dietrich

Mit:
Friedrich Wetter, Graf vom Strahl: Johannes Lachenmeier
Käthchen von Heilbronn: Alexandra Pernkopf
Theobald Friedeborn: Stefan Hufschmidt
Kunigunde von Thurneck / Ein Engel: Lisa Karlström
Gottschalk / Ein Engel: Flavio Kiener
Maximilian, Burggraf / Der Rheingraf vom Stein / Ein Engel: Nenad Subat
Rosalie / Ein Engel: Mattis Bohne
Engel: Anna Franck, Jasna Waloch; Hans-Helmuth Jebe/Erwin Wittnebel

Weitere Informationen direkt vom Schleswig-Holsteinischen Landestheater unter:
http://www.sh-landestheater.de/de/spielzeit/16-17/das-kaetchen-von-heilbronn/index.php

von

Landestheater S-H / Günter Schwarz – 09.03.2017