(Berlin / Hamburg) – Bei den Demonstrationen in der deutschen Hauptstadt Berlin zum 1. Mai hat es gestern Abend mehrere Festnahmen gegeben. Die etwa 8.000 „Revolutionäre“ starteten erst mit Vespätung so gegen 18:45 Uhr ihr „Myfest“ und zogen durch Kreuzberg und nach Neukölln.

Bei einigen gewaltsamen Protesten wurden mehrere Polizeibeamte verletzt und es mussten einige Demonstranten festgenommen werden, sagte eine Polizeisprecherin gestern Abend der Nachrichtenagentur AFP. Trotz der Zwischenfälle sprachen Beobachter von einem vergleichsweise ruhigen Abend, auch seitens der Polizei hieß es in einer ersten, noch vorläufigen Einschätzung, es habe weniger Gewaltvorfälle als in den vergangenen Jahren gegeben. Auch die Zahl der Demonstranten bei dem abendlichen Aufzug sei deutlich geringer gewesen als in der Vergangenheit. Zur genauen Zahl der Festnahmen und der Verletzten wollte sie sich noch nicht äußern.

Kurz vor dem Abschluss der Demonstration gegen 21.15 Uhr zeigte sich auch Innensenator Andreas Geisel (SPD) mit dem bisherigen Verlauf des 1. Mai weitgehend zufrieden. Bislang sei die Strategie der Deeskalation aufgegangen, erklärte sein Sprecher Martin Pallgen.

Gewaltsame Proteste wurden auch aus der norddeutschen Hafenstadt Hamburg gemeldet. Begleitet von einem starken Polizeiaufgebot haben sich am Montagabend in Hamburg mehr als 2000 Menschen an einer Kundgebung linksextremistischer Gruppen beteiligt. Die sogenannte revolutionäre 1.-Mai-Demonstration begann an der Sternschanze und bewegte sich mit Sprechchören in Richtung Jungfernstieg im Stadtzentrum. Zu Zwischenfällen kam es zunächst nicht, wie ein Polizeisprecher sagte.

Ein Sprecher der Hamburger Polizei sagte, nachdem die Demonstrationen am Tage „sehr, sehr ruhig“ verlaufen seien, hätten sich am späten Abend ein paar Hundert Menschen im Schanzenviertel versammelt. Diese hätten die versammelten Polizisten mit Glasflaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Polizei hielt Wasserwerfer in Bereitschaft und beobachtete die Lage von einem Hubschrauber aus. Sie gab die Teilnehmerzahl mit insgesamt 2.500 an. In der Vergangenheit war es im Anschluss an die Mai-Demonstration immer wieder zu Ausschreitungen von sogenannten Autonomen gekommen.

von

>Günter Schwarz – 02.05.2017