Ein Mann wurde von listigen Betrügern an der Autobahn betrogen – so die Polizei Randers, die nach einem dunkelhäutigen Mann und einer Frau sucht.

Am Mittwochabend näherte sich ein 65-jähriger Mann aus Randers die Autobahnauffahrt bei Randers, wo er einen Mann sah, der neben einem großen schwarzen Mercedes stand. Der Mann deutete ihm am Straßenrand zu halten, was er auch tat und später bitter bereuen sollte..

Der Fremde erklärte ihm, seine Kreditkarte funktioniere nicht und daher bat er darum, von ihm 2.000 DKr, (270 Euro) leihen zu können.

Der Mann aus Randers stimmte zu, ihm die 2.000 DKr. auszuleihen, woraufhin ihm der Fremde zwei Ringe zum Pfand gab, die angeblich aus Gold sein sollten. Er übergab dem freundlichen Helfer auch eine Visitenkarte, die ihn als Direktor ausweis. So fuhren sie nach Vorup, wobei er dem Mann aus Randers im eigenen Auto folgte, um vom Geldautomaten einer dortigen Bank das benötigte Geld abzuheben.,.
Sie wurden sich schnell einig, dass sich der Direktor bei der Rückzahlung dem großzügigen Kreditgeber des Geldes gegenüber dankbar erweisen würde.

Aber das war es, der hilfsbereite Autofahrer aus Randers hörte nie wieder etwas von dem angeblichen Direktor, und die Angaben auf der Visitenkarte erwiesen sich als falsch. Dem Mann aus Randers verbleibt jetzt ein Fehlbetrag von 2.000 DKr. und eine Visitenkarte, die er für nichts nutzen kann. Zweifellos ist die Visitenkarte falsch wie auch die vermeintlichen Goldringe sich als falsch erwiesen haben. Der Direktor-Titel war ebenso falsch – die ganze Geschichte war von Anfang an falsch und sogar der Mercedes kann durchaus gestohlen worden sein.

So wurde der hilfsbereite Mann schamlos betrogen, obwohl man nicht umhin kann zu sagen, er hat es auch fast darauf angelegt, betrogen zu werden.

Anzumerken sei vielleicht noch, dass sich in dem Mercedes noch eine Frau und ein junger Mann als Begleiter des „Direktors“ befanden.

Wie der Polizeibericht der Østjyllands Politi ( Ostjütland Polizei) vermeldet, gibt es folgende Hinweise zu dem „Direktor“ und die ihn begleitende Frau: Der Mann ist vermutlich ein Ausländer, 55-60 Jahre alt, 170 cm groß, normale Statur, braune Haut, schwarze Haare, spricht deutsch.

Die Frau ist ca. 45 Jahre alt, normale Statur, braune Haut, mit einem weißen Kopftuch bedeckt.

Ähnlicher Trick wenige Tage zuvor

Erst am Montag wurde der  Trick ebenfalls nahe Randers erfolgreich angewandt. Es war auf der Straße zwischen Hadsten und Randers.

Diesmal war das Opfer eine Frau. Sie wurde von zwei Männern angehalten, die einen Mercedes mit deutscher Zulassung fuhren – diesmal war er jedoch silbergrau.

Ein Mann gab der Frau ebenfalls seine Visitenkarte,. und sie bekam die gleiche einfache Erklärung, dass seine Kreditkarte nicht funktioniere und ob sie ihnen mit etwas Geld für Benzin aushelfen könnte? Von den „Herren“ erhielt sie als Pfand ein iPhone und ein paar Goldringe.

Die Frau erklärte sich einverstanden, und sie fuhren in beiden Autos dann nach ins Randers Storcenter (Einkaufszentrum), damit sie dort das Geld vom Automaten abheben konnte. Aber dann erinnerte sie sie sich plötzlich daran, dass sie noch 1.500 Dkr bei sich hatte. In bar. Diese bot sie einem der Männer an und der akzeptierte das Geld recht schnell und entriss ihr den Betrag recht  unsanft. Gleichzeitig schnappte er sich das I-Phone wieder und eilte hurtig zum Auto. Den Schmuck ließ er zurück, denn der war ohnehin wertlos.

Østjyllands Politi ( Ostjütland Polizei) beschreibt den Mann, der die Frau angesprochen hatte wie folgt: Erscheinung naher Osten, um die 30 Jahre alt, ca. 170 cm groß, mittlere Statur, kurze schwarze Haare spitzes Kinn, Stoppelbart, spricht englisch. Er trug ein weißes Hemd, eine koksgraue Anzughose, cognacfarbene Lederschuhe, eine schöne Uhr mit Lederband.

Dieser Mann hat jedoch ein einzigartiges Element: Seine beiden vorderen Zähne sind gebrochen.
Offenbar sind es nicht die gleichen Leute, die die beiden Betrügereien begangen haben, aber die beiden Verbrechen ähneln sich doch sehr. Beide fanden im Raum Randers kurz hintereinander statt. Es gibt deutliche Ähnlichkeiten im Aussehen der Betrüger. Das weist darauf hin, dass eine direkte Verbindung zu den Betrügern bestehen könnte.

Leider scheint es auch eine Ähnlichkeit zwischen den beiden dänischen Opfern zu geben: In ihrer gut gemeinten Absicht, helfen zu wollen, haben sie ungewöhnlich naiv verhalten.

von

Günter Schwarz – 05.06.2016