„Wir müssen unsere Zurückhaltung aufgeben und uns dafür  einsetzen, dass alle Schüler dänisch im Unterricht sprechen müssen“, fordert Folketingsmitglied und Lehrer, Lars Aslan Rasmussen von den Sozialisten (S).

Einwandererschüler nutzen ihre Muttersprache als Codesprache, um andere Mitschüler und Lehrer zu schikanieren und die soziale Kontrolle an den Schulen auzusüben. Es ist frustrierend für die Schüler und Lehrer, die  nur Dänisch sprechen und verstehen.

Das meint der Folketingsabgeordnete Lars Aslan Rasmussen (S), der ausgebildeter Lehrer ist und mehrere Jahre als Lehrer unter anderem an Schulen mit vielen zweisprachigen Schülern unterrichtete.
Deshalb überrascht es ihn nicht, dass der Forscher Jalal El Derbas aus seiner phd. These schließt, Schüler mit Migrationshintergrund würden Arabisch vornehmlich zum Mobbing und nicht für die schulische Mitarbeit zu verwenden, wie die Tageszeitung Berlingske am Dienstag schrieb.

Diese Erfahrung machte auch Lars Aslan Rasmussen. „Ich sah insbesondere, dass die Schüler die Sprache verwenden, um über den Lehrer zu sprechen. Sie können einiges in einem Jargon sagen und sich untereinander verständigen, ohne von ihren dänischen Mitschülern und Lehrern verstanden zu werden“, sagt er, und er geht auch davon aus, dass die Schüler ihre Muttersprache bewusst anwenden, die soziale Kontrolle auszuüben.

„In ihrer Muttersprache suchen sie sich die Mädchen heraus, die kein Kopftuch tragen, oder sie weisen auf muslimische Mitschüler/innen hin, die an den Klassen- oder Schulfeiern teilnehmen oder Schweinefleisch essen, um sie zu schikanieren und zu mobben. Ich beziehe mich nur auf die  paar Worte, die sie verwenden und die ich ich inzwische verstehe, weil sie Wort Unglauben, wie es im Islam oft verwendet wird, ständig dabei vorkommt. Aber das ist sehr schwierig für ethnisch dänische Lehrer zu verstehen“, sagt Lars Aslan Rasmussen.

Berührungsängste im Lehrerzimmer

Er erlebte viele Male, dass seine Lehrerkollegen frustriert waren, nicht zu verstehen, was um sie herum vor sich ging. Aber er erfuhr auch, dass sie aus Angst das Problem nur selten artikulierten, um nicht als DF’ler (Anhänger der Dänischen Volkspartei) oder zum Muslim-Feind abgestempelt zu werden.

„Wir fragten uns, ob wir verlangen könnten, dass die Schüler nur Dänisch sprechen, weil das die Sprache ist, welche die Lehrer in der Lage sind zu verstehen. Aber dann gab es immer „politisch Korrekte“, die sagten, dass jeder Schüler das Recht hat, in seiner Muttersprache zu sprechen. Für die ,politisch korrekten Lehrer‘ war die Idee, die dänische Sprache im Unterricht als einzige Sprache zu fordern, schon fast eine Verletzung der Menschenrechte“, sagt Lars Aslan Rasmussen.

Er glaubt, dass die Schulen und die Lehrkräfte Berührungsängste haben, sobald es um eine Minderheit geht, die Probleme verursacht.

Deshalb drängt Lars Aslan Rasmussen die Schulen des Landes dazu, die Debatte aufzunehmen und zu prüfen, ob es in der Schule nichr möglich ist, dass nur eine Sprache gesprochen wird, die alle Schüler und Lehrer verstehen.

„Ich denke, es wäre eine gute Idee sein, dass nur Dänisch in der Schule gesprochen wird. Das Parlament muss in dieser Sache nicht regulierend eingreifen, denn ich denke, dass die Schulen die Entscheidung zu treffen haben, ausschließlich Dänisch im Unterricht zu sprechen. Es ist nicht eine Frage eines Verbots, sondern eine Frage der Einsicht zum Wohle aller“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 22.06.2016