Der türkische Präsident Erdogan kämpft um seine Macht: Er rief seine Anhänger auf, zu Demonstrationen auf die Straße zu gehen. Die Armee ist offenbar gespalten. Es ist unklar, ob es einen Schießbefehl gibt.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat den laufenden Militärputsch als einen „Aufstand einer Minderheit in der Armee“ verurteilt. Der Staatschef rief die Türken am Freitagabend im Nachrichtensender CNN-Türk auf, sich der versuchten Machtübernahme auf der Straße entgegenzustellen. „Ich rufe das türkische Volk auf, sich auf öffentlichen Plätzen und an Flughäfen zu versammeln. Ich habe nie geglaubt, dass es eine höhere Macht gibt als das Volk“, sagte Erdogan dem Sender per Telefon. Die „Putschisten“ würden keinen Erfolg haben.

Zuvor hatte die Armee im Fernsehen die Übernahme der Macht in der Türkei verkündet, das Kriegsrecht ausgerufen und eine Ausgangssperre verhängt. Die in den Sendern TRT und NTV verlesenen Erklärungen wurden von einem „Rat für den Frieden im Land“ unterzeichnet. Zuvor hatte Ministerpräsident Binali Yildirim einen „illegalen Versuch“ von Teilen des Militärs verurteilt, es aber abgelehnt, von einem Putsch zu sprechen.

Die regierungsnahe Nachrichtenagentur Anadolu meldete, der Generalstabschef Hulusi Akar sei in Ankara eine Geisel der Putschisten. Vor dem Istanbuler Atatürk-Flughafen fuhren laut NTV Panzer auf. Zuvor waren die beiden Bosporus-Brücken in Istanbul teilweise gesperrt worden, während in Ankara Kampfflugzeuge im Tiefflug zu hören waren. Später waren auch Kampfhubschrauber über der Hauptstadt zu sehen.

Um 0:37 meldete die „tagestschau24“, dass Erdogan Asyl sucht und bereits auch schon in Deutschland angefragt haben soll, Angeblich wurde das Gesuch abgelehnt. A ngeblich fragt Erdogan jetzt in Groß Britannien an.

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Deutsch-Türkische Nachrichten – 16.06.2016