Die voraussichtliche Präsidentschaftsbewerberin der US-Demokraten, Hillary Clinton, hat ihren Wunsch-Vize Tim Kaine als Gegenteil des republikanischen Kandidaten-Duos gepriesen.

Die voraussichtliche Präsidentschaftsbewerberin der US-Demokraten, Hillary Clinton, hat ihren Wunsch-Vize Tim Kaine als Gegenteil des republikanischen Kandidaten-Duos gepriesen. Bei einer Wahlveranstaltung am Samstag in Miami hob Clinton Kaines früheres Engagement als Bürgerrechtsanwalt und in Zentralamerika hervor, um ihn als Kämpfer für soziale Gerechtigkeit zu präsentieren. „Senator Tim Kaine ist alles, was Donald Trump und Pike Pence nicht sind“, verkündete sie unter dem Jubel ihrer Anhänger.

Nach Clintons Lob trat auch Kaine auf die Bühne. Es war der erste gemeinsame Auftritt der beiden seit der Verkündung von Clintons Entscheidung für Kaine.

Kaine begeisterte die Menge mit einem Gruß und einigen weiteren Worten auf Spanisch. „Willkommen an alle in unserem Land, denn wir sind alle Amerikaner“, umwarb der Senator die gerade in Miami große Latino-Minderheit. Er und Clinton seien „Seelenverwandte“ in ihrem „Kampf“ gegen einen Wahlsieg des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump im November, sagte Kaine auf Spanisch.

Clintons Vize-Kandidat hat eine langjährige Karriere in Exekutive und Legislative aufzuweisen. Derzeit vertritt er den Bundesstaat Virginia im Senat. Davor war er Gouverneur des Bundesstaates. Eine Zeit lang diente Kaine auch als Vorsitzender der Demokratischen Partei. Im Senat sitzt er derzeit in den Ausschüssen für Äußeres und Verteidigung.

Auch Kaine bezeichnete Clinton am Samstag als „das genaue Gegenteil von Donald Trump“: „Hillary Clinton beleidigt die Menschen nicht, sie hört ihnen zu.“

Kaine könnte Wähler mit lateinamerikanischen Wurzeln für Clinton mobilisieren. Der Harvard-Jurist spricht fließend Spanisch, als junger Mann hatte er für eine Jesuitenmission in Honduras gearbeitet.

Der viertägige Nominierungsparteitag der Demokraten beginnt am Montag, Clintons Wahl steht praktisch jetzt schon fest. Trump war am Dienstag von den Republikanern mit breiter Mehrheit in das Rennen um die US-Präsidentschaft geschickt worden.

In seiner Grundsatzrede zum Abschluss des Nominierungsparteitages hatte Trump sich als Garant für „Recht und Ordnung“ präsentiert. Dabei bekräftigte er auch seine umstrittene Forderung, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu errichten. Sein Vize-Kanidat Pence ist der Gouverneur von Indiana. Er gehört der dem erzkonservativen Flügel der Partei an.

von

Günter Schwarz – 24.07.2016