Die Prorektorin der Universität  København und ehemalige Venstre-Klimaministerin Lykke Friis schließt sich dem Aufruf der Sozialistischen Volkspartei an, den Bonus für Studierende abzuschaffen, die ihr Studium direkt nach dem Abitur aufnehmen.

„Ich habe über Jahre hinweg dafür plädiert, dass wir den ‚kvikbonus‘ (Schnellbonus) abschaffen sollten, weil es überhaupt keine Belege dafür gibt, zu sagen, dass ein schneller Studierender besser ist als einer, der zunächst andere Dinge gemacht hat und dabei andere Erfahrungen gesammelt hat“, sagt sie.

„Wir müssen die Besten aufnehmen und das erreichen wir nicht unbedingt dadurch, Geschwindigkeit bzw. eine schnelle Studienaufnahme zu belohnen“, fährt sie fort.

Die Regel war 2009 unter der VK-Regierung (sozialliberale / konservative Regierung) eingeführt worden, um den Nachwuchs schneller durchs Bildungssystem zu bringen. Doch Friis meint, dass das nicht mehr zeitgemäß sei.

„Man konnte sich schon immer darüber streiten, ob die Regel gut war, aber man kann sicher sagen, dass sie relevanter war, als man sie einführte, denn da gab es die sogenannte ‚Generation Zielstrebig‘ noch nicht“, sagt sie. „Es ist doch zu beobachten, dass die Studierenden sich früher an den Universitäten einschreiben, ich sehe also keine wirkliche Begründung für diese Regelung mehr.“

Jacob Mark von SF hatte zuvor in der Tageszeitung „Berlingske“ den Vorschlag vorgestellt, die Regelung abzuschaffen, nach der der Notenschnitt von Studienbewerbern mal 1,08 genommen wird, wenn sie das Studium schnell beginnen.

Dieser Vorschlag hat bereits breite Zustimmung im Folketing sowie bei Verbänden wie dem Lehrerverband der Gymnasien gefunden.

von

Günter Schwarz – 29.07.2016