Am heutigen Sonntag gab es in der türkischen Metropole Istanbul die größte Anti-Putsch-Kundgebung, zu der der „Allein-Herrscher“ der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, die Türken aufgerufen hatte. Er war auch der Hauptredner bei der Kundgebung, zu der Tausende Türken strebten, um „ja nicht aufzufallen“ und eventuell sogar als Erdoğan-Gegner aufzufallen und dann plötzlich zu „verschwinden“, versammelten sich hunderttausende von Menschen auf dem Yenikapi-Platz am Marmaris-Meer in Istanbul. Dennoch wurden in der Bosporus Metropole sicherheitshalber insgesamt 15.000 Polizisten für die Kundgebung mobilisiert, denn die Großdemonstration sollte abgesichert stattfinden können.

Abermals hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan auf der Großkundgebung gegen den Putschversuch vor drei Wochen in seiner Rede mit den üblichen Beschimpfungen gegen Europa  begonnen und die erneut die Einführung der Todesstrafe in Aussicht gestellt. „Wenn das Volk die Todesstrafe will, werden die Parteien seinem Willen folgen“, sagte Erdoğan vor der jubelnden Menge. Die Europäische Union hatte wiederholt davor gewarnt, dass eine Einführung der Todesstrafe in der Türkei ein Ende der Beitrittsverhandlungen bedeuten würde.

Erdoğan hatte zu der Veranstaltung auch Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu von der Partei CHP geladen. Der Vorsitzende der MHP, Devlet Bahceli, kündigte an, auch an der Demonstration teilnehmen zu wollen. Die Demonstrationsteilnehmer wurden zuvor von Erdoğan aufgefordert , zu der Veranstaltung keine Partei-Flaggen mitzubringen, sondern es sollten möglichst ausschließlich türkische Nationalflaggen gezeigt werden, um der Welt nach außen die Einigkeit des türkischen Volkes zu demonstrieren.

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Günter Schwarz  – 07.08.2016