Der dänische Sportsommer ist gerettet, denn in Bottrop, Nordrhein-Westfalen, hat das Team Dänemark überraschend den Weltmeistertitel im Handtaschen-Weitwurf geholt. Am Wochenende überbot einer der Werfer mit dem Dannebrog auf der Brust sogar den bisherigen Weltrekord.

Neben der Tatsache, dass im Team keine einzige Dame mitmachte, dürfte auch überraschen, dass kein einziger Däne dem Team Dänemark angehört. Stattdessen handelt es sich um eine Truppe handfester Niedersachsen aus der Wesermarsch, dem Land, das sich äußerst flach westlich der Weser zwischen Bremen und Nordsee dahinzieht. Optimale Trainingsbedingungen also für die Truppe rund um Star-Werfer Stefan Koopmann aus Moorriem in der Wesermarsch. Er warf die Handtasche seiner Mutter sagenhafte 46,20 Meter weit und übertraf die Vorjahres-Bestmarke von Klavierträger Pierre Ermini aus Wuppertal (35,32 Meter) um stolze 10,88 Meter.

Schlaflos zum Weltmeistertitel

Und weshalb traten die Niedersachsen nun für Dänemark an? – „Da Dänemark ein begehrtes Reiseziel für die Bürger aus unserer Ortschaft ist, fiel die Wahl nicht schwer“, sagt Andreas Lüerßen aus dem Team Dänemark. „Leider konnten wir noch nicht mit einem dänischen Bier anstoßen, aber das wird sicher auf unserer Jahresabschlussfeier  nachgeholt werden“, verspricht er.

„Wie kommt man auf die Idee, Handtaschen durch die Gegend zu werfen?“, kann man sich fragen. „Heiko Bunjes, der Mannschaftsführer der Truppe, hat eines Nachts nicht schlafen können und den Fernseher eingeschaltet, da lief zufällig ein Bericht über das Handtaschenwerfen. Dabei kam ihm die Idee, auch daran teilzunehmen und da sich unsere Heimsportart Schleuderball nicht groß davon unterscheidet, haben wir uns dazu entschlossen, daran teilnehmen zu wollen“, erzählt der Schrift- und Pressewart vom Schleuderballverein Altenhuntorf (Elsfleth).

Noch, sagt er, habe sich das dänische Königshaus nicht gemeldet, um zu gratulieren. Kann ja noch kommen…

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Günter Schwarz  – 09.08.2016