In Nizza nahm die französische Polizei zwei Jugendliche unter dem Verdacht fest, ein Attentat geplant und vorbereitet zu haben. Wie am Sonntag aus Justizkreisen verlautete, standen die 17 und 19 Jahre alten Mädchen bzw. jungen Frauen über einen verschlüsselten Messaging-Dienst mit dem bekannten Dschihadisten Rachid Kassim in Kontakt, der im Auftrag der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) versucht, Sympathisanten in Europa zu Anschlägen zu ermuntern.

„Wie in anderen Fällen, in denen Rachid Kassim auftaucht, wurden sie angestachelt, einen Anschlag auf ein präzises Ziel zu begehen, um den kürzlichen Tod des Sprechers von Daesh zu rächen“, zitierte die Zeitung „Le Parisien“ am Sonntag aus dem Umfeld der Ermittlungen. Daesh ist die arabische Bezeichnung für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Die Sicherheitsbehörden nahmen beide Mädchen in Gewahrsam.

19-Jährige stand schon unter Beobachtung

Französischen Medienberichten zufolge gestanden sie, unter dem Einfluss Kassims bereits einen Anschlag geplant zu haben, den sie dann aber wieder aufgaben. Waffen wurden bei den Durchsuchungen ihrer Wohnungen nicht gefunden. Während die 17-Jährige den Ermittlern bis zu ihrer Festnahme am 17. September unbekannt war, stand die 19-Jährige bereits seit Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk in Nizza im November 2014 unter der Überwachung der Justizbehörden.

Wie aus Justizkreisen verlautet, wurde sie verdächtigt, zu einer Gruppe um den Dschihadisten Omar Diaby gehört zu haben. Laut Angaben soll sie zunächst geplant haben, sich in die Konfliktgebiete in Syrien und dem Irak zu begeben, um sich dort dem IS anzuschließen. In den vergangenen Wochen waren in Frankreich schon mehrere andere Jugendliche und Erwachsene unter dem Verdacht festgenommen worden, unter dem Einfluss von Kassim Anschläge geplant zu haben.

von

Günter Schwarz – 26.09.2016