Eine neue dänische Studie gibt Grund zur Besorgnis: Laut den Wissenschaftlern könnte sie auf einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Anti-Baby-Pille und Depressionen hindeuten. Vor allem Jugendliche und junge Frauen, die die Pille und andere hormonbasierte Verhütungsmethoden verwenden bekommen demnach deutlich höher Antidepressiva verschrieben.

Hormone haben einen unleugbaren Einfluss auf das psychische Wohlbefinden. Eine jüngst veröffentliche Studie aus Dänemark könnte auf einen Zusammenhang zwischen hormoneller Verhütung und einem erhöhten Risiko von Depressionen hindeuten.

Forscher aus den Wissenschaftsbereichen Medizin und Biologie der Universität København  haben in einer groß angelegten Studie eine Millionen Frauen im Alter zwischen 15 und 34 Jahren untersucht, die auf hormonelle Verhütung setzen. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Frauen, die mit Kombi-Pille verhüten, werden ihnen mit 23 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit Antidepressiva verschrieben. Greifen sie zur Progesteron-Pille, ist die Wahrscheinlichkeit sogar um 34 Prozent höher.

Besonders Jugendliche stark betroffen

Besonders bei Jugendlichen und jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren ist die Häufigkeit von Depressionen deutlich höher. Verhüten sie mit Kombi-Pille, werden ihnen bis zu 80 Prozent häufiger Antidepressiva verschrieben wie Altersgenossinnen, die auf nicht-hormonelle Verhütungsmittel zurückgreifen. Bei der Progesteron-Pille ist die Häufigkeit sogar doppelt so hoch.

Die Forscher geben gerade bei den Ergebnissen bei den jungen Studienteilnehmerinnen allerdings zu bedenken, dass sich hier im Zuge der Pubertät sehr viele andere Faktoren ebenfalls auf den Hormonhaushalt auswirken. Insgesamt lege die Studie einen „besorgniserregender Zusammenhang“ zwischen hormoneller Verhütung und Depressionen bei Frauen jedoch nahe.

von

Günter Schwarz – 30.09.2016