Støjberg: Sozialhilfeempfänger sollen umziehen oder arbeiten
(København) – In Dänemark haben zum 1. Oktober mehr Mieter denn je ihre Miete nicht bezahlt. Wie Sh-UgeAvisen berichtete, betrug die Steigerung der nichtzahlenden Mieter der Sozialhilfeempfänger landesweit rund 13 Prozent. Hintergrund dieses Problems ist die von der Regierung zum 1. Oktober eingeführte Sozilhilfedeckelung beziehungsweise Kürzung der Sozialleistungen, da die Zuschüsse zur Sozialhilfe weitgehend abgeschafft wurden.
Die Integrations- und Wohnministerin Inger Støjberg (Venstre (sozialliberale Partei) ist der Meinung, dass die rund 33.000 Betroffenen reichlich Zeit gehabt hätten, sich auf die neuen Umstände vorzubereiten, da die Maßnahme bereits seit einigen Monaten angekündigt war. „Wenn man alleinerziehend mit einem Kind ist, bekommt man nach Steuern 14.500 Kronen (Euro) ausbezahlt mit der Deckelung. Das ist nicht viel Geld zur Verfügung. Aber man hat Zeit gehabt, sich auf die Deckelung vorzubereiten und man hat Zeit gehabt, sich nach einer neuen, billigeren Wohnung umzusehen. Oder sich einen Job zu suchen“, so argumentiert Støjberg in TV Avisen (Nachrichten) von Danmarks Radio.
Nur wer als arbeitsfähig eingestuft wird, bekommt in Dänemark Sozialhilfe. Ansonsten werden entweder Frühpension gezahlt oder es werden sogenannte „Flexjobs“ (mit dem deutschen ABM vergleichbar) angeboten.
von
Günter Schwarz – 18.10.2016