Der dänische Philologe, Historiker und Bibliothekar Hans Gram kommt am 28. Oktober in in der kleinen Gemeinde Bjergby in Nordjylland (Nordjütland) zur Welt, die heute zur Kommune Hjørring gehört. Er gilt als Vater der kritischen Geschichtsforschung in Dänemark.

Hans Gram wurde 1714 Professor für Griechisch an der Universität zu København Er galt weit über die Grenzen Dänemarks hinaus als Gelehrter in den Fächern des Altertums. Gram veröffentlichte 1722 sein in mehreren Auflagen aufgelegtes Werk „Nucleus latinitatis – quo pleraeque Romani sermonis voces, ex classicis auctoribus aureae argenteaeque aetatis, ordine etymologico adductae et interpretatione vernacula expositae comprehendentur“. Zu Johannes Møller’s Werk „Cimbria Literata“ (1744) trug Gram erheblich bei.

Hans Gram wurde insbesondere für seine kritischen Ausgaben der alten dänischen Geschichte bekannt und wird mit der Entdeckung vieler neuer Quellen und der Korrektur zahlloser Fehler, die die dänische Geschichte betreffen, in Verbindung gebracht.

Von 1730 bis 1748 war er Leiter der königlichen Bibliothek in København. Am 13. November 1742 gründete er mit Johan Ludvig von Holstein das per Dekret von Christian VI. ins Leben gerufene „Collegium Antiquitatum“, die heute Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften (Det Kongelige Danske Videnskabernes Selskab). Er hatte eine eigene Bibliothek mit einem Bestand von circa 24.000 Büchern und 300 Manuskripten; die Bücher wurden nach seinem Tod versteigert, die Manuskripte erhielt die „Videnskabernes Selskab“ (Wissenschaftsgesellschaft)

Ein sehr bekannter Schüler von Gram war u. a. Jacob Langebek (1710–1775), der spätere Herausgeber der „Scriptores rerum danicarum“.

von

Günter Schwarz – 28.10.2016