Die Populisten sind überall im Aufwind, es ist der Mega-Trend unseres Jahrzehnts. Aber was heißt Populismus überhaupt? – Von den Sozialwissenschaften werden dem Begriff Populismus (von lateinisch populus „Volk“) werden mehrere Phänomene zugeordnet. Einerseits handelt es sich um ein unspezifisches Schlagwort, teils auch um einen spezifischen Politikstil, eine Form der politischen Rhetorik beziehungsweise Strategie zum Machterwerb; andererseits wird Populismus als Ausdrucksform verschiedener Ideologien eingestuft.

Der Populismus ist maßgeblich geprägt von der Ablehnung von Machteliten und einigen Institutionen, Anti-Intellektualismus, einem scheinbar unpolitischen Auftreten, Berufung auf den „gesunden Menschenverstand“ (common sense) und die „Stimme des Volkes“, Polarisierung, Personalisierung, Moralisierung und Argumenten ad hominem (aus dem Gefühl heraus).

Populismus betont häufig den Gegensatz zwischen dem „Volk“ und der „Elite“ und nimmt dabei in Anspruch, auf der Seite des „einfachen Volkes“ zu stehen. Populismus hat hingegen kein bestimmtes, eigenes Wertesystem, das seinen ideologischen Kern ausmachen und ihn von anderen Ideologien abgrenzen würde. Er kann daher mit ganz unterschiedlichen politischen Richtungen und Zielsetzungen einhergehen. Oft ist er Stilmittel von Protestparteien und –politikern wie der der AfD in Deutscland oder der Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) in Dänemark, oder auch von sozialen Bewegungen wie der „Pegida“ oder ähnlichen Gruppen.

Der „Populismus-Experte“ Heinz Strunk brachte den Begriff Populismus in der „extra 3“-Sendung vom 16. November 2016 satirisch auf den Punkt.

von

Günter Schwarz – 19.11.2016